Kartoffeln, Inkas und heiße Quellen

Die Tage in Cajamarca haben wir uns wieder gut erholt und von den unzähligen stärkenden Milchprodukten reichlich Gebrauch gemacht. Unsere folgende Etappe soll uns nun weiter durch die reizvolle aber auch kräftezerrende Berglandschaft von Peru führen. Die nächsten Tage werden wir nur durch kleine weltvergessene Nester kommen und haben uns so reichlich mit Essen beladen. Als Andenken an Cajamarca ziert auch ein kleines Fässchen Manjar unser Energiedepot.

Zu Jesus rechts rum. Diesmal haben wir ihn nicht besucht, denn unser Weg ging links rum.

Zu Jesus rechts rum. Diesmal haben wir ihn nicht besucht, denn unser Weg ging links rum.

Nach Cajamarca schrauben wir uns wieder in die Höhe.

Nach Cajamarca schrauben wir uns wieder in die Höhe.

Zum Glück gibt es in Peru die Bäcker - Räder. Haben wir doch glatt vergessen Brötchen einzukaufen.

Zum Glück gibt es in Peru die Bäcker – Räder. Haben wir doch glatt vergessen Brötchen einzukaufen.

Im Berufsverkehr drängelten wir uns aus Cajamarca hinaus und hatten nach etwa 10 Kilometern die Straße fast für uns allein. Die Hunde in den Dörfern haben wir mit unserer Anwesenheit auch wieder erzürrnt. Immer wieder heftete sich eine kleffende Töle an unsere Fersen. Mit ein Paar gezielten Steinwürfen zeigten wir ihnen aber wieder ihre Grenzen auf und schlugen sie in die Flucht.

Dort geht es hinab in das Tal von San Marcos.

Dort geht es hinab in das Tal von San Marcos.

In San Marco verbrachten wir unsere Mittagspause auf dem Plaza. Es gesellte sich Juan zu uns, der gerade aus der Schule kam. Er fragte uns über uns und unsere Räder aus. Er erzählte uns auch, dass es bei den bevorstehenden Wahlen um die Erhaltung oder den Niedergang des Dorfes geht. Unter dem Dorf gibt es eines der zahlreichen Goldvorkommen in der Gegend. Sollte das große Zeichen A, hinter dem die Partei Allianca steckt, gewinnen, dann wird das Dorf einem Tagebau zum Opfer fallen. In der Gegend würden sich viele über Arbeit freuen und so ist der Ausgang hier sehr offen. Diese Goldvorkommen sind für die Gegend Fluch und Segen zugleich. Zum einen haben viele Leute eine Arbeit. Andererseits zeigen sich anhand der profitabelsten Goldmine der Welt Yanacocha, nördlich von Cajamarca gelegen, auch einige gravierende Nachteile. Bei dem Abbau werden Chemikalien eingesetzt, welche in der Gegend das Wasser verseuchen, die wertvollen Böden für die Milchproduktion degradieren und für eine steigende Anzahl von Leukämiefällen verantwortlich sind.

Viele der Betreiberfirmen wie zum Beispiel die Newmont Mining, haben ihren Sitz in der USA und da kommt ja dann nur das Geld und nicht die Verseuchung an.

Juan aus San Marcos gesellt sich zu uns.

Juan aus San Marcos gesellt sich zu uns.

Damit sich auch jeder zur Wahl traut, kann er sich schon vorzeitig mit dem Wahlzettel vertraut machen. Diese Zettel sind an Municipalgebäuden, Krankenhäusern, Läden und ... aufgehangen.

Damit sich auch jeder zur Wahl traut, kann er sich schon vorzeitig mit dem Wahlzettel vertraut machen. Diese Zettel sind an Municipalgebäuden, Krankenhäusern, Läden und … aufgehangen.

Distanz: 213.59 km
Maximale Höhe: 3590 m
Gesamtanstieg: 4897 m
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Nach San Marco konnten wir uns mit unseren vollen Bäuchen einen recht anspruchsvollen 400 Hm Anstieg hochmühen. Bei der Mittagssonne eine schöne Schinderei. Wir legten noch eine Erfrischungspause auf der netten Plaza des Dorfes Ichocan ein und erreichten wenig später die langersehnte Abfahrt hinunter nach Aguas Calientes. Wie der Name schon sagt, gab es dort heiße Quellen bei denen wir uns dann für unsere Arbeit mit einem Bad belohnten.

Nette Häuser um den Hauptplatz von Ichocan.

Nette Häuser um den Hauptplatz von Ichocan.

Blick in Richtung dem Hauptplatz von Ichocan.

Blick in Richtung dem Hauptplatz von Ichocan.

Jetzt geht es endlich hinunter nach Aguas Calientes.

Jetzt geht es endlich hinunter nach Aguas Calientes.

Hier führte mal ein Inkapfad entlang. Diesen kreuzten wir die nächsten Tage mehrfach.

Hier führte mal ein Inkapfad entlang. Diesen kreuzten wir die nächsten Tage mehrfach.

Interessant, was man hier alles erwähnen muss.

Interessant, was man hier alles erwähnen muss.

Aguas Caliente liegt auf etwa 2.000 m Höhe und wir hatten eine sehr milde Nacht zu verzeichnen. Das Motto des nächsten Tages hieß „Berg hoch“.

Über den Tag ging es durch kleine Abfahrten unterbrochen, fast ausschließlich Berg hoch auf endgültig 3.400 Höhenmeter.

Der Häuslebauen Lenin stellt sich auch zur Wahl.

Der Häuslebauer Lenin stellt sich auch zur Wahl.

Wir schrauben uns wieder in die Höhe.

Wir schrauben uns wieder in die Höhe.

Am Wegesrand wurden heute vielerorts Dachziegel produziert.

Am Wegesrand wurden heute vielerorts Dachziegel produziert.

Nach der Formgebung werden sie luftgetrocknet und dann folgt noch eine Tour durch den Ofen.

Nach der Formgebung werden sie luftgetrocknet und dann folgt noch eine Tour durch den Ofen.

So sieht dann das fertige Dach aus. Die Ziegel werden ohne zusätzliche Befestigung übereinander gelegt. An windige Standorten werden die Randbereiche noch mit Steinen beschwert.

So sieht dann das fertige Dach aus. Die Ziegel werden ohne zusätzliche Befestigung übereinander gelegt. An windige Standorten werden die Randbereiche noch mit Steinen beschwert.

Die Dorfnamen der Gegend enden jetzt nicht mehr auf -marca, sondern auf -bamba. Unser Highlight des Tages war dann die Kombination der beiden zu Bambamarca, wo wir unsere Mittagsrast verbrachten.

Die Virgin von Cajabamba heißt uns am Dorfeingang  willkommen.

Die Virgin von Cajabamba heißt uns am Dorfeingang willkommen.

Spaziergang durch Cajabamba.

Spaziergang durch Cajabamba.

Blick auf den Hauptplatz von Cajabamba. Wir durften mit unseren Rädern den Hauptplatz nicht betreten und wurden mit einer lauten Trillerpfeife gleich zur Ordnung gemahnt. Zum Kopfschütteln und Stirnrunzeln...

Blick auf den Hauptplatz von Cajabamba. Wir durften mit unseren Rädern den Hauptplatz nicht betreten und wurden mit einer lauten Trillerpfeife gleich zur Ordnung gemahnt. Zum Kopfschütteln und Stirnrunzeln…

Die Perufahne auf dem Hauptplatz von Cajabamba.

Die Perufahne auf dem Hauptplatz von Cajabamba.

Also so schlecht war es dann auch wieder nicht.

Also so schlecht war es dann auch wieder nicht.

Die Gegend war geprägt durch die Landwirtschaft. Es wurden hauptsächlich Kartoffeln angepflanzt. Schafe und Rinder säumten die viele saftigen Weiden.

Wieder wird ein großes Bündel Gras nach Hause gebracht. Das Tuch ist dabei DIE ultimative Transporthilfe. Da passen Kinder, kleine Schafe, Baumstämme, Bierkisten und einfach alles rein.

Wieder wird ein großes Bündel Gras nach Hause gebracht. Das Tuch ist dabei DIE ultimative Transporthilfe. Da passen Kinder, kleine Schafe, Baumstämme, Bierkisten und einfach alles rein.

Die treuen Zugmaschinen  in den Bergen.

Die treuen Zugmaschinen in den Bergen.

Wieder passieren wir einen Grastransport.

Wieder passieren wir einen Grastransport.

Nach 66 Kilometern und 1.800 gestrampelten Höhenmetern, nächtigten wir auf einem Feld bei einer Familie am Wegesrand. Wir rollten rüber und fragten um Erlaubnis und wurden herzlich empfangen.

Unser Campingplatz auf dem Kartoffelfeld.

Unser Campingplatz auf dem Kartoffelfeld.

Ausblicke auf die Berge bei Sonnenuntergang

Ausblicke auf die Berge bei Sonnenuntergang

Als Willkommensgeschenk haben uns die Kinder ein Paar Kartoffeln gebracht. Und jetzt haltet euch fest; die können hier dreimal Kartoffeln ernten im Jahr.

Als Willkommensgeschenk haben uns die Kinder ein Paar Kartoffeln gebracht. Und jetzt haltet euch fest; die können hier dreimal im Jahr Kartoffeln ernten.

Das Haus der Familie mit einem großartigem Ausblick.

Das Haus der Familie mit einem großartigem Ausblick.

James ist schon einen Tag eher aus Cajamarca gestartet und wir wollten uns in Huamachuco treffen, um die nächsten Berge gemeinsam zu bestreiten. Die Gegend ist für Peruaner selbst ein touristisches Ziel. Es gibt zum Einen die Laguna Sausacocha mit unzähligen Fischrestaurants, einige Wasserfälle und zwei Inkastätten. Nebenbei ist Huamachuco auch ein nettes Städtchen mit einer abgefahrenen Plaza.

Steg auf die Laguna Sausacocha.

Steg auf die Laguna Sausacocha.

Der Hauptplatz von Huamachuco.

Der Hauptplatz von Huamachuco.

Dieser Torbogen ist noch ein Element aus der spanischen Kolonialzeit.

Dieser Torbogen ist noch ein Element aus der spanischen Kolonialzeit.

Huamachuco

Der Hauptplatz war sehr kreativ und amüsant.

Der Hauptplatz war sehr kreativ und amüsant.

Unsere Wiederzusammenkunft mit James, haben wir mit einem Besuch bei der Inkastätte Marca Huamachuco gefeiert. Wir haben die Stätte auf unseren Karten, nicht auf den ersten Blick finden können und versuchten es im Touristenbüro. Wir wurden mit unzähligen Hochglanzbroschüren ausgestattet aber eine kleine Übersichtskarte war dann doch nicht drin. Wir gingen dann das Wagnis ein und fragten Passanten nach dem Weg und bekamen die typische Antwort „derecho, derecho“, was soviel heißt wie immer geradeaus. Geradeaus wirft immer viele Fragen auf… Da wir jetzt die grobe Richtung hatten, konnten wir im GPS nochmal genauer nachschauen und fanden die Inkastätte zum Glück. Jetzt konnte nichts mehr schief gehen!

Die Inkas haben nur an Stellen mit bester Aussicht gebaut.

Die Inkas haben nur an Stellen mit bester Aussicht gebaut.

Marca Huamachuco IMG_3209

James und ich erforschen das Glände.

James und ich erforschen das Glände.

Marca Huamachuco

Eine Frau hütet ihre Tiere auf dem Gelände der Inkastätte.

Eine Frau hütet ihre Tiere auf dem Gelände der Inkastätte.

Eine Rast bei bester Aussicht.

Eine Rast bei bester Aussicht.

Marca Huamachuco

Die ganze Anlage zieht sich über 3 Kilometer einen Kamm entlang.

Die ganze Anlage zieht sich über 3 Kilometer einen Kamm entlang.

Marca Huamachuco

Das Llama kann sich über die Aussicht nicht beklagen.

Das Llama kann sich über die Aussicht nicht beklagen.

Stein auf Stein und in groß ergibt das ein Haus.

Stein auf Stein und in groß ergibt das ein Haus.

IMG_3267

Über diese Holperpiste geht es jetzt wieder 400 Hm hinunter nach Huamachuco.

Über diese Holperpiste geht es jetzt wieder 400 Hm hinunter nach Huamachuco.

Am nächstem Tag sind wir zusammen zu neuen Abenteuern aufgebrochen. Unser weit gestecktes Etappenziel für die nächsten Tage, soll Huaraz sein. Diese Stadt liegt dem Gebirgszug der Cordillera Blanca mit vielen Gletschern und schneebedeckter Gipfel, zu Füßen. Dieses Schauspiel ist unser ansporn für die nächsten Berge.

Hasta Luego Amigos!

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