Die Anden sind eine Achterbahn!

Wir folgen immer noch der Ruta 3N durch die peruanische Berglandschaft. Der Tag begann mit einem 1.000 Hm Anstieg, welcher sich über 25 Kilometer zog. Die Vegetation wurde bei der Fahrt auf letztendlich 4125 Meter Höhe immer sperrlicher, bis wir nur noch mit weiten Flächen von dem typischen Höhengras umgeben waren.

Ruta 3 Norte heißt unsere Straße.

Ruta 3 Norte heißt unsere Straße.

Hier bringt sich wieder ein Kandidat für die Wahl in Stellung. "Mein Leben für die Region" Das nennt man mal vollen Körpereinsatz.

Hier bringt sich wieder ein Kandidat für die Wahl in Stellung. „Mein Leben für die Region“ – Das nennt man mal vollen Körpereinsatz.

Auch in Peru zieren viele Schilder die Straße die zum Schützen der Umwelt aufrufen.

Auch in Peru zieren viele Schilder die Straße, welche zum Schützen der Umwelt aufrufen.

Huamachuco nach Cachicadan

Die letzten Meter hoch zum Pass.

Die letzten Meter hoch zum Pass.

Es wurde spürbar frischer und der Himmel haderte mit sich, ob er noch ein Paar Tropfen in den eh schon bissigen Wind geben sollte. Wir sind inzwischen ja schon einiges an Höhe gewöhnt, aber immer wenn es über 3.500 hinaus geht, dann macht uns die dünne Luft zu schaffen. Wir benötigten viele Verschnaufpausen auf dem letztem Stück. Zum Glück hatten einige überladene Lastwagen auch ganz schön zu schnaufen und verleiteten regelrecht zum dranhaengen.

Trotz des unangenehmen Wetters waren die Farben der Höhenlandschaft durch die gebremste Sonne sehr Kontrastreich. Das Spiel der Sonnenstrahlen durch die wandernden Wolken machte den Tag zu einem besonderem Erlebnis.

Distanz: 133.48 km
Maximale Höhe: 4130 m
Gesamtanstieg: 3538 m
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Um uns einige Kilometer zu ersparen, verließen wir dann die Ruta 3N nach einer kurzen Abfahrt vom Pass, in dem Dörfchen Quesquedan. Es gab zwei mögliche Abbiegungen nahe des Dorfes und wir wollten wenigstens noch jemanden um Rat fragen. Zum Glück kam dann zeitnah ein Traktorfahrer vorbei, der uns auf die Abbiegung weiter unten im Dorf verwies. Diese Strecke war nicht in unserem GPS verzeichnet und sollte mehrere unmarkierte Abbiegungen haben.

Jetzt geht es erstmal 1.500 Hm hinab.

Jetzt geht es erstmal 1.500 Hm hinab.

Anja rüstet sich gegen die Kälte und den Wind.

Anja rüstet sich gegen die Kälte und den Wind.

Huamachuco nach Cachicadan Huamachuco nach Cachicadan Huamachuco nach CachicadanEs ging auf grobem Schotter steil hinab. Auf den folgenden 25 Kilometern verbremsten wir 1.500 Hm. Unsere Felgen erreichten fast ihren Schmelzpunkt und wir legten einige Kühl- / Photopausen ein. Vereinzelt trafen wir auf Personen zu Pferd, Moped oder Auto und fragten jeden nach seinem Rat für die nächsten Kreuzungen nach Cachicadan und versuchten die größte Schnittmenge der Antworten zu bestimmen.

Die Landschaft war abgefahren! Uns umgaben große Flächen, bedeckt mit diesem coolem Höhengras. Dazwischen lagen viele verrückte Steinsformationen. Das ganze wurde dann noch mit vielen Tälern und Pässen in Form gebracht.Huamachuco nach Cachicadan

Diese kurzen steilen Auffahrten verlangten nochmals einiges an Kraft.

Diese kurzen steilen Auffahrten verlangten nochmals einiges an Kraft.

Huamachuco nach Cachicadan Huamachuco nach Cachicadan

Hier mitten im nirgendwo steckt wieder jemand die Wiese in Brand. Kann uns jemand erklären wofür das gut ist?

Hier mitten im nirgendwo steckt wieder jemand die Wiese in Brand. Kann uns jemand erklären wofür das gut ist? Oder ist hier nur jemandem kalt?

Huamachuco nach Cachicadan

Die Wolken sind fast zum Greifen nah.

Huamachuco nach Cachicadan

Suche die beiden Radfahrer.

Huamachuco nach Cachicadan Huamachuco nach Cachicadan

James im Abfahrtsrausch.

James im Abfahrtsrausch.

Huamachuco nach Cachicadan

Durch dieses Tal führt unsere Achterbahn.

Kurz vor Cachicadan kamen wir wieder auf die Ruta 3N und durften uns einen knapp 300 Hm Anstieg zum Dorf hinaufmühen. Überglücklich waren wir, als wir nach 65 Kilometern durch das Eingangstor zum Dorf rollten. Das Dorf ist vor allem für seine heißen Quellen bekannt. Wir fanden nach kurzer Suche einen Platz zum Zelten in der Nähe der heißen Quellen.

Eingangstor zu Cachicadan.

Eingangstor zu Cachicadan.

Eine letzte Hürde das Tages war die Suche nach kaltem Trinkwasser. Aus jedem Hahn der Umgebung kam nur schwefeliges, warmes Wasser. Es wurden sogar Klospülungen mit warmen Wasser betrieben. Was für ein Energieüberfluss… Etwas die Straße runter fanden wir dann doch noch einen Hahn aus dem wir kaltes Quellwasser entnehmen konnten.

Wir schliefen dann zu dem entspannendem blubbern der heißen Quellen sehr schnell ein.

Heiße Quellen von Cachicadan.

Heiße Quellen von Cachicadan.

Am nächsten Morgen machten wir noch einen Stop an einem Lädchen, um noch Brötchen und ein Paar Energieriegel für den Tag zu kaufen. Wir verließen Cachicadan bei Sonnenaufgang, wieder auf der 3N. Diese Straße ist zwar die Hauptachse hier in Bergen, doch heute gab es nur eine schmale Erdstraße für uns. Wir mussten uns den geringen Platz mit Lastwagen und sogar großen Bussen teilen. Diese bedienen hier in Peru auch die entlegensten Gegenden.Cachicadan nach Huallanca

Wahlwerbung ist hier ausnahmslos die einzigste Farbe an den Häusern

Wahlwerbung ist hier ausnahmslos die einzigste Farbe an den Häusern.

Cachicadan nach Huallanca

Die Häusern bestehen hier alle aus handgefertigten Lehmziegeln, auch Adobesteine genannt. Auch sonst wird viel organisches Material verwendet. So sind die Häuser fast zu 100 % recyclingfähig. Sobald ein Haus verlassen wird holen sich die Nachbarn das Blech vom Dach, um das eigene besser abzudecken und ein bisschen Holz vom Dachstuhl kann jeder zum Feuern gebrauchen. Den Rest zerlegt der Regen und nach ein paar Jahren wächst Gras über die Sache.

Die Häusern bestehen hier alle aus handgefertigten Lehmziegeln, auch Adobesteine genannt. Auch sonst wird viel organisches Material verwendet. So sind die Häuser zu 100 % recyclingfähig. Sobald ein Haus verlassen wird, holen sich die Nachbarn den Dachstuhl, denn Feuerholz kann jeder gebrauchen. Den Rest zerlegt der Regen und nach ein paar Jahren wächst Gras über die Sache.

In Angasmarca legten wir eine Rast ein uns unterhielten uns mit den Einheimischen.

In Angasmarca legten wir eine Rast ein uns unterhielten uns mit den Einheimischen.

Cachicadan nach Huallanca Cachicadan nach Huallanca

Hauptsächlich werden hier in der Gegend Kartoffeln angebaut.

Hauptsächlich werden hier in der Gegend Kartoffeln angebaut.

Hinab geht es nach Angasmarka.

Hinab geht es nach Angasmarka.

Typisches Haus einer Familie mit kleinem Kartoffelfeld.

Typisches Haus einer Familie mit kleinem Kartoffelfeld.

Damit es wieder abwärts gehen kann, muss man erstmal wieder an Höhe gewinnen.

Damit es wieder abwärts gehen kann, muss man erstmal wieder an Höhe gewinnen.

Cachicadan nach Huallanca Cachicadan nach Huallanca

Anja und James jagen nach Huallanca hinab.

Anja und James jagen nach Mollepata hinab.

Cachicadan nach Huallanca Cachicadan nach Huallanca 100_7042

Das sind Monsterberge! Das Dorf auf dem Vorsprung ist Huallanca und unser heutiges Ziel. Danach fällt die Straße in das Tal dahinter hinab und morgen geht es dann auf der anderen Seite weiter.

Das sind Monsterberge! Das Dorf auf dem Vorsprung ist Mollepata und unser heutiges Ziel. Danach fällt die Straße in das Tal dahinter hinab und morgen geht es dann auf der anderen Seite weiter.

Da unten fährt James schon irgendwo.

Da unten fährt James schon irgendwo.

Ausblick auf das morgige Projekt

Ausblick auf das morgige Projekt.

Anja genießt die Aussicht schüttelt schon den Kopf beim Blick auf das morgige Projekt.

Anja genießt die Aussicht und schüttelt schon den Kopf, beim Blick auf das morgige Projekt.

Wir durften unsere Zelte unter einem kleinem Dach auf dem Hauptplatz von Huallanca aufstellen. Die Aussicht gab es gratis dazu.

Wir durften unsere Zelte unter einem kleinem Dach auf dem Hauptplatz von Mollepata aufstellen. Eine grandiose Aussicht gab es gratis dazu.

Sonnenuntergang in Huallanca.

Sonnenuntergang über Mollepata.

Mollepata ist ein sehr nettes Dörfchen mit netten Leuten. Der Hauptplatz war auch wieder sehr nett hergerichtet. Nur die riesige Mülldeponie, welche am Rande des Hauptplatzes den Hang runter führte, passte da nicht so Richtig ins Bild. Wenn der Wind aus der falschen Richtung kam, dann zog die stinkende Wolke durch das Dorf. So konnten wir diesen Abend mehrer Personen beobachten, welche ihren ganzen Müll einfach den Abhang runterschütteten. Dies ist für uns unverständlich aber für die Menschen sicherlich aus der Not heraus geboren. Müllfahrzeuge finden sich bis hierhin wohl nicht und da bleibt nur das Verbrennen, was auch eine sehr gängige Methode in den von uns bereisten lateinamerikanischen Ländern ist, oder halt den Hang runter. Kein Bewohner des Dorfes sieht es von seinem Grundstück, man riecht es nur leider manchmal…

Hauptplatz von Huallanca

Hauptplatz von Mollepata

Die Kirche von Huallanca besteht komplett aus handgeformten Lehmziegeln.

Die Kirche von Mollepata besteht komplett aus handgeformten Lehmziegeln.

Das Team ist bereit zum Start.

Das Team ist bereit zum Start.

Von Mollepata ging es fuer uns zunaechst auf einer wilden
Achterbahn hinab zu dem Rio Tablachaca. Schon beim Abwärtstrend hatten wir die geschlängelte Strasse an der Wand gegenueber vor uns und hatten somit genuegend Zeit uns auf den weiteren Tagesverlauf einzustimmen.

Hell Yeah!

Hell Yeah!

Haben wir uns das wirklich überlegt...

Haben wir uns das wirklich überlegt…

Suche die Anja...

Suche die Anja…

Jetzt sind wir im Tal angekommen und folgen ein Stück dem Fluss.

Jetzt sind wir im Tal angekommen und folgen ein Stück dem Rio Tablachaca.

Anja schraubt sich tapfer in die Höhe.

Anja schraubt sich tapfer in die Höhe.

Der erste Teil war ein bisschen steil, aber der restliche Teil des Anstieges war recht moderat.

Der erste Teil war ein bisschen steil, aber der restliche Teil des Anstieges war recht moderat.

Mollepata nach Pallasca Mollepata nach Pallasca

James kämpft sich Stufe für Stufe hinauf.

James laesst sich von „System of the down“ den „pedaling“-Takt angeben.

Da kommen wir her.

Da kommen wir her.

Taranteln gibt/gab es hier also auch.

Taranteln gibt/gab es hier also auch.

Mollepata nach Pallasca Mollepata nach Pallasca Mollepata nach Pallasca

Hier konnten sich die Strassenbauer mal so richtig austoben.

Hier konnten sich die Strassenbauer mal so richtig austoben.

Wer will schon seinen Sonntag auf der Couch verbringen wenn er hier ne Runde drehen kann.

Wer will schon seinen Sonntag auf der Couch verbringen wenn er hier ne Runde drehen kann.

Die Steigung der Serpentinen war größtenteils moderat und so haben wir diese recht schnell hinter uns gebracht. Zu dem Zeitpunkt haben wir schon großmutige Pläne geschmiedet, dass wir in Pallasca nur eine Mittagspause einlegen und dann noch ein bisschen weiter radeln koennen. War die Steigung der Serpentinen angenehm, so verpulverten wir dann deutlich mehr Energie an den folgenden, wesentlich steileren Bergen, kurz vor Pallasca.

Die nationalistische Partei von Peru bringt sich in Stellung. Dieser Vogel in dem Logo ist schon ganz schoen vorbelastet...

Die nationalistische Partei von Peru bringt sich in Stellung. Dieser Vogel in dem Logo ist schon ganz schoen vorbelastet…

Öffentliche Toiletten! Was für ein seltener Umstand.

Öffentliche Toiletten! Was für ein seltener Umstand.

Die Achterbahn.

Die Achterbahn.

Die kleinen Dörfchen, welche wir passierten, waren alle wie ausgestorben. Nur Schweine, Schafe und Pferde schienen die Doerfer zu bewohnen. Ach ja, es war DER Tag der Wahlen und alle Personen sind für die Wahlen in die naechste Stadt, Pallasca gefahren.

Uerbergluecklich waren wir, dass unsere Kraft dann noch bis Pallasca reichte und suchten uns eine Hospedaje am Hauptplatz.

Fuer unsere Muehe wurden wir mit einem tollem Sonnenuntergang belohnt.

Sonnenuntergang über Pallasca.

Sonnenuntergang über Pallasca.

PallascaDie naechsten Tage ab Pallasca haben in Spannung auf keinen Fall nachgelassen. Also bleibt dran es bleint spannend.

Hasta Luego Amigos!

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6 Comments
  1. Hallo Ihr, habe mich eine Woche in der SLUB eingeschlossen um das mit den brennenden Wiesen zu klären: Es sind Feuerkäfer in der Paarungszeit!

  2. Hallo, wir sind auf kuriose Weise auf euer Seite gelandet: Vor einem Jahr übernachteten wir bei warmshowers Carla und JJ in Temuco (Kinder Olivia+Miguel <–damals noch im Bauch) und haben jetzt Weihnachtsgrüße ausgetauscht. Nebenbei auf die feedbacks geschaut: Da waren doch Deutsche, oh, die wohnen ganz in unserer Nähe….
    Euch weiterhin tolle Erlebnisse, ordentlich Rückenwind und wenn ihr Langeweile habt ;-) könnt ihr ja mal in unserem blog stöbern
    VG Jana und Thomas

  3. Haben gerade die tolle Landschaft genossen.Sitzen gerade beim Neujahrskaffee und die ganze Familie Nowak ist hin und weg von euren Impressionen. :D Dann ein gesundes neues und erlebnisreiches Jahr 2015. Kommt gesund wieder und grüßt die Fans. :D :D

    • Hola alle zusammen, schön von euch zu hören. Das neue Jahr erst ein Tag alt und schon eine schöne Nachricht. Das freut uns sehr. Euch allen wünschen wir ebenfalls ein erfolgreiches und erlebnisreiches Jahr. Bleibt schön gesund und dann sehen wir uns im Februar.

      Auf ein baldiges Wiedersehen
      Eure Radler

    • Hola Julian, nasa „Koenigsetapa“ bese pon jedyn mesac pozdziso. My runje we nasim blogje nic tak dopredka prindzemy kak my to rady chcemy, pak hdyz we prichodze heslo Salkantaj citas, to wona bese.

      Strowe nowe leto! Hdze wy runje sce?

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