Nach den schönen Tagen in Cuenca, mit unseren Freunden, hieß es wieder Abschied nehmen. Wir verließen Cuenca in der Früh. Es war Sonntagmorgen und wir wurden mit recht wenig Verkehr belohnt.
Wir folgten weiter der E35, der Panamerikana Richtung Süden. Die ersten 27 Kilometer gab es eine flache Steigung. Diese war mit dem schönem Rückenwind jedoch kaum spürbar. Dann fing der Spaß erst richtig an und es gab einen steileren 700 Meter Anstieg zu überwinden. Es ging hinauf auf 3450 M und dann folgte eine windige Abfahrt.
Maximale Höhe: 3459 m
Gesamtanstieg: 5334 m
Bei einer Pause hielt Javier und verwies uns auf sein Grundstück auf der anderen Seite des Berges. Er ist dabei, auf seinem Grund eine Art Casa de Ciclista zu etablieren. Es gab dort einen super Platz zum Zelten, Wasser und Toilette. Also alles was der Radler braucht.
Der Zeltplatz lag auf 3.200 Hm und es wurde schon kurz vor Sonnenuntergang empfindlich frisch. Wir kochten noch schnell unser Abendbrot und verkrochen uns dann schnell in unsere Schlafsäcke.
Am nächsten Morgen weckten uns die Sonnenstrahlen auf unserem Zelt. Wir packten zusammen und rollten wieder los. Wir wurden mit großartigen Aussichten auf das umliegende Bergland in der Morgensonne, für unser frühes Aufstehen belohnt. Es war immer noch sehr frisch und wir bewaffneten uns mit Handschuhen, Mützen und Windjacken. Nach einem kurzem Anstieg ging es von 3.300 Meter hinunter auf 1.900 M. Der ganze Aufwand nur, um den Rio Léon zu überqueren. Eine schön ausgeglichene Abfahrt mit tollen Ausblicken führte uns nach unten.
Am Fluß angekommen, konnten wir uns gleich mal von mehreren Lagen Kleidung befreien. Es herrschte wieder eine brennende Hitze und es ging von da an zunächst wieder auf knapp 3.100 M hinauf.
Wir hätten den Anstieg in San Felipe de Ona unterbrechen können und uns in einen der Hostales niederlassen können. Es war aber erst um 12 Uhr und so suchten wir uns diesmal ein kleines Restaurant zum Mittag und stockten unseren Energievorrat mit Hotdogs, Hamburgern und Pommes auf. Bei der Raststätte an der Tankstelle gab es sogar WIFI! So konnten wir noch unsere Post abholen und dann ging es zurück an den Berg.
Den Tag beendeten wir nach 85 Kilometern und stolzen 1.700 Hm vor Saraguro. Wir fanden einen schönen Platz zum Zelten und bekamen auch wieder ein tolles Farbenspiel zum Sonnenuntergang geboten. Die letzten 300 Hm nach Saraguro sparten wir uns für den nächsten Tag auf.
Die Steigung hinauf nach Saraguro am nächsten Tag, war recht anspruchsvoll und so haben wir erstmal eine Pause auf dem schönem Hauptplatz eingelegt.
Auf dem Hauptplatz von Saraguro trafen wir auf Mette und Rogeht aus Frankreich. Mit ihnen tauschten wir ein Paar Erfahrungen aus, bestaunten gegenseitig die Räder und wünschten gute Fahrt.
Auch hier in Saraguro wurde wieder viel hippe, traditionelle Kleidung getragen. Nach stärkenden Backwaren konnte es dann wieder weiter gehen. Bis zum vorerst höchstem Punkt des Tages fehlten dann noch 450 Hm. Wir strampelten uns an der Außenseite des Berges in die Höhe. Wir wurden für unsere Mühen mit tollen Ausblicken über die Berglandschaft belohnt.
Die nächsten Nester waren reinste Produktionsstätten für diesen ganzen Andenchic. Jeder schien eine Nähmaschine zu besitzen und diese kräftig zu nutzen. Es wurden Stofflagen zugeschnitten und mit einer flinken Nadel in Form gebracht.Nachdem wir endlich die letzten Höhenmeter vor Loja überwunden hatten, folgte die langersehnte 25 Kilometer – Abfahrt nach Loja. Die Stadt liegt auf etwa 2.100 Metern und versprach für die nächsten Tage Rast ein milderes Klima.
Überglücklich waren wir, als wir den Feierabendverkehr überwunden hatten und uns einen Weg ins Zentrum gebahnt hatten. Wir fanden zum Glück noch eines der letzten freien Betten in der Stadt. Alles schien ausgebucht zu sein. Den Grund dafür, haben wir später noch ausfindig machen können.
In der Innenstadt waren viel Aktivitäten im Gange. Vielerorts gab es Paraden. Einmal von Polizei und Militär und an anderer Stelle von Schulen.
In unserem Hostal am Parque Bolivar, sahen wir schon zwei weitere Räder im Durchgang stehen. Diese gehörten Magda und Kuba aus Polen. Sie erkunden mit ihren Räder die neue Welt seit Cancun in Mexiko.
Es war das Stadtfest von Loja im Gange. Dieses wird eine ganze Woche ausgiebig gefeiert.
Komischerweise hat es diese Schmusetruppe aus dem Video, Anja sehr angetan. Sie haben jetzt einen Fan mehr. Der zweite Teil war eher was für mich
In Loja haben wir auch einen Fahrradladen gefunden, der bei meinem Rad das Tretlager wechseln konnte. Nach nun mehr als 16.000 Kilometern hatte es ein spürbares Spiel. Der Einbau des Lagers war kostenlos und wir konnten das Rad einige Stunden später wieder abholen.
Was wir aber in diesem Fahrradladen nicht kaufen konnten, dass waren ein Paar neue Schläuche für unsere 28 Zoll Räder. Unsere sind überseht mit Flicken und wir wünschten uns mal wieder zwei Frische herbei.
Das Angebot des örtlichen Mercados haben wir auch wieder unter die Lupe genommen und uns mit frischem Obst, Gemüse und Kaffee eingedeckt. In diesen riesen Hallen mit hunderten von Ständen, gibt es auch immer einen Bereich mit Essständen. Diese sind immer sehr preiswert und so haben wir uns zu einem Menü zum Preis von 2$ hinreisen lassen. So ein Menü besteht immer aus einer Suppe, einem Hauptgang und einem Getränk.
Der Aufenthalt in Loja war sehr erfrischend und so konnte es wieder weiter gehen. Froh waren wir vor allem, dass wir das Tretlager gewechselt bekamen. Demnächst geht es nach Peru, wo die Wahrscheinlichkeit ein Hollowtech II Lager aufzutreiben, wohl längere Zeit gering bleiben wird.
So nun aber wieder rauf aufs Rad und weiter gehts!
Hasta Luego Amigos!
Also,wenn man diese Schmusegruppe überreden könnte, zum Weiberfasching bei uns Frauen aufzuspielen, sie hätten nicht nur ein Fan mehr…!
In der Wittichenauer Turnhalle würde bei diesen Hüftschwingern die Luft brennen!