Die Suche nach dem Schiff

Die Skyline von Panama City hat uns ja gleich mal umgehauen. Mit so etwas hatten wir mal gar nicht gerechnet. Acht der zehn größten Hochhäuser ganz Lateinamerikas stehen hier in Panama City.Panama CityDieses Land erfährt derzeit ein beispielloses Wachstum. In den letzten fünf Jahren wurde ein jährliches Wachstum von 10% generiert. Somit gehört Panama zu den fünf wachstumsstärksten Ländern dieser Welt.

Der Panamakanal generiert eine der Haupteinnahmen des Landes. Mit gelockerten Finanzgesetzen und günstigen Finanzkonditionen, ist Panama heute auch so eine Art Steueroase. Viele Banken bauen sich hier ihre Prestigegebäude, Firmen eröffnen Standorte, um ihr Geld „in Sicherheit zu bringen“.

Weitere Informationen gibt es hier.

Der Rabe ist auch schon stutzig, wie lange dieser Boom noch anhält. Die beängstigende Anzahl von Schattenbanken hat ihn auch schon alarmiert.

Der Rabe ist auch schon stutzig, wie lange dieser Boom noch anhält. Die beängstigende Anzahl von Schattenbanken hat ihn auch schon alarmiert.

Dass es in dieser Stadt nicht nur Gebäude mit Hochglanzfassaden gibt, haben wir gleich zu Beginn festgestellt. Die Einfahrt in die Stadt führt unweigerlich durch die Problembezirke wo es dreckig ist und ein sichtbares Chaos herrscht. Polizisten stehen an jeder Straßenecke und patrouillieren in zahlreicher Anzahl durch die schäbigen Gassen. Wir wurden vorsichtig darauf hingewiesen, dass wir uns hier besser nicht aufhalten sollten, weil hier viel Kriminalität herrscht.

Wir rollten etwas schneller durch dieses Viertel und plötzlich, nur einen Wimpernschlag später befanden wir uns im hippen Szeneviertel. Alle Häuser wurden aufwendig im kolonialem Stil restauriert. Es gab schicke Cafés und Restaurants an jeder Ecke. Geschäftsleute im Anzug und Backpacker bahnen sich ihren Weg durch die piekfeinen Gassen. Lag eben noch Urin- und Gammelgeruch in der Luft wurden unsere Sinne nun von den Cafés und französischen Bäckerein vernebelt.

Diese imaginäre Grenze kann ganz deutlich gezogen werden und verwunderte uns, wie diese krassen Gegensätze so nah nebeneinander existieren können.

Dieses Viertel ist auch das alte historische Zentrum gewesen, welches 1671 durch den englischen Piraten Henry Morgan geplündert und zerstört wurde. Noch heute sind Ruinen von Gebäuden aus dieser Zeit in dem Stadtviertel zu finden.

Diese zerstörte Kirche bietet heute einen schönen Innenhof.

Diese zerstörte Kirche bietet heute einen schönen Innenhof.

 

Denkmal an die spanischen Eroberer.

Denkmal an die spanischen Eroberer.

Dass dieses Viertel auch seinen Preis hat, erfuhren wir bei einigen Hostels und Hotels, bei denen wir uns erkundigten. Preise von 12 – 15 $ pro Bett in einem Hostel sind für unsere Vorstellungen echt zu viel. Wir fanden dann im eher neuem Stadtkern ein Zimmer für 15$.

Aber nun zu unserem eigentlichem Vorhaben – ein Boot für die Reise nach Kolumbien zu finden. Wir machten uns auf zur „Flamenco Marina“ und zum „Club de Yates de Balboa“. Dort erhofften wir uns mit ein Paar Kapitänen ins Gespräch zu kommen, um unsere Fühler nach einer Mitfahrgelegenheit auszuloten.

Neben zahlreichen Trinkbrunnen und Rastgelegenheiten gab es diese Befeuchtungsanlage für die Erfrischung zwischendurch. Nach all den Monaten in Lateinamerika fühlen wir uns wie in einem falschen Film. Totaler Wahnsinn!!!

Neben zahlreichen Trinkbrunnen und Rastgelegenheiten gab es diese Befeuchtungsanlage für die Erfrischung zwischendurch. Nach all den Monaten in Lateinamerika fühlen wir uns wie in einem falschen Film. Totaler Wahnsinn!!!

Bei beiden Yachthäfen mussten wir feststellen, dass so ein gemeinschaftliches Marinaleben, wie wir es in La Paz in Mexiko kennen gelernt haben, hier nicht existiert. So waren unsere Hoffnungen erst einmal gedämpft. Wir befragten dennoch ein Paar Leute und hängten unser Anliegen an die Pinnwand der Marina und einem Laden. An den Pinnwänden fanden wir auch schon Anhänge von anderen Reisenden. So waren unsere Möglichkeiten in Panama City ausgeschöpft.

Unser Aushang bei der Flamenco Marina.

Unser Aushang bei der Flamenco Marina.

Auf der Rückfahrt zu unserer Unterkunft konnten wir noch weitere Bilder einfangen, wie Panama City zu einem sehr interessanten Ort ausgebaut wird.Panama City

Da wir unsere Möglichkeiten, für eine Mitfahrgelegenheit ab Panama City ausgeschöpft hatten, verfolgten wir einen Tipp, es doch mal bei der Marina „Shelter Bay“ auf der anderen Seite des Kanals zu probieren. Unser Weg ging entlang des Panamakanales, welcher eine Gesamtlänge von etwa 82 Kilometer hat. Er wurde 1914 fertiggestellt und ist dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Dieses Gebiet angrenzend an den Kanal heißt Kanalzone und hat bis Ende 1999 der USA gehört, welche den Kanal auch bauen ließen. Erst mit dem Beginn des Jahres 2000 liegt die Verwaltung in den Händen von Panama. Noch heute zeugen die unzähligen Kasernen und Militärgebäude von der Präsents der US – Amerikaner.

Hier beginnt die 13 stündige durchfahrt durch den Panamakanal für die Ozeanriesen.

Hier beginnt die 13 stündige Durchfahrt durch den Panamakanal, für die Ozeanriesen.

Ausfahrt aus der Miraflores-Schleuse

Ausfahrt aus der Miraflores-Schleuse

Miraflores-Schleusen

Miraflores-Schleusen

Entlang des Kanals verkehrt auch ein luxuriöser Passagierzug. Dieser war ein Teil der Reise für wohlhabende US - Amerikaner um in früheren Zeiten von der Ost- zur Westküste der USA zu gelangen.  Eine Bootsfahrt von New York nach Panama weiter mit dem Zug durch Panama und dann mit einem weiteren Schiff nach San Francisco versprach mehr Komfort als ein holpriger Planewagentrack durch den wilden Westen.

Entlang des Kanals verkehrt auch ein luxuriöser Passagierzug. Dieser war ein Teil der Reise für wohlhabende US – Amerikaner um in früheren Zeiten von der Ost- zur Westküste der USA zu gelangen. Eine Bootsfahrt von New York nach Panama weiter mit dem Zug durch Panama und dann mit einem weiteren Schiff nach San Francisco versprach mehr Komfort als ein holpriger Planwagentrack durch den wilden unsicheren Westen.

Distanz: 180.04 km
Maximale Höhe: 150 m
Gesamtanstieg: 1631 m
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Bisher hatten wir nie Probleme, um mit unseren Rädern auf größeren Straßen zu fahren. Diese waren in der Regel sicherer, weil wir einen Seitenstreifen für uns hatten. Diesen Tag wurden wir aber belehrt, dass ein nach 10 Kilometer nach der Auffahrt aufgestelltes Fahrrad-Verboten-Schild wirklich heißt, dass man dort nicht fahren darf. Auf dieser hochmodernen Straße hatte man uns schon über die Kameras gesichtet und das Abfangkommando losgeschickt. Mit einem Kraftakt wurden unsere Räder auf der Ladefläche verstaut, um sie dann wenige Kilometer später wieder abzuladen.

Anja

Hier kreuzt der Camino Las Cruces die Straße. Über diesen Trampelpfad wurde damals von den Spaniern das in Peru erbeutete Inka - Gold, vom Pazifik zum Atlantik transportiert.

Hier kreuzt der Camino Las Cruces die Straße. Über diesen Trampelpfad wurde damals von den Spaniern das in Peru erbeutete Inka – Gold, vom Pazifik zum Atlantik transportiert.

Gatún-Schleusen Hier wartet ein Frachter, dass er auf den Atlantik darf.

Gatún-Schleusen
Hier wartet ein Frachter, dass er auf den Atlantik darf.

Bei der Marina Shelter Bay hängten wir ebenfalls unseren Aushang an die Pinnwand und mussten mit Ernüchterung zugeben, dass es hier schon schwieriger ist, auf ein Boot zu kommen.

Diese Halbinsel: Fort Sherman, auf der sich die Marina befindet ist auch gesäumt mit unzähligen halb verfallenen Militärgebäuden, welche die Amerikaner hier zurückgelassen haben. Wir füllten unsere Wassersäcke bei der Marina auf und suchten uns auf dem ehemaligen Militärgelände einen schönen Platz für unser Zelt. Inmitten einer hohen Wiese fanden wir eine Betonplattform, welche wohl mal für eine Geschützstellung diente.

Hier haben wir unser Nachtlager aufgeschlagen.

Hier haben wir unser Nachtlager aufgeschlagen.

Vorbei an alten Militärgebäuden geht es zurück zur Gatún-Schleuse und dann nach Portobelo - hoffentlich unsere letzte Station auf unserer Suche.

Vorbei an alten Militärgebäuden geht es zurück zur Gatún-Schleuse und dann nach Portobelo – hoffentlich unsere letzte Station auf unserer Suche.

Wir mussten an der Schleuse warten, bis ein Schiff in die erste von drei Schleusenkammern eingeparkt hatte. An der Gatún-Schleuse werden die Schiffe mit den drei Schleusenkammern um 26 Meter angehoben.

Einfahrt des Frachters in die Schleuse.

Einfahrt des Frachters in die Schleuse.

In den Schleusen werden die Frachter durch Lokomotiven manövriert.

In den Schleusen werden die Frachter durch Lokomotiven manövriert.

Gatún-SchleusePortobelo ist einer der Hauptorte wo die kommerziellen Touren mit einem Segelschiff nach Kolumbien starten. Uns war diese Möglichkeit vorher bewusst, aber im Angesicht des Preises von 550$ pro Person, sollte dies unsere letzte Möglichkeit sein, um nach Kolumbien zu schippern. Da sich bei unsere Suche nichts weiter ergeben hatte, sollten wir wohl in diesen sauren Apfel beißen, um nicht unnötig Zeit auf der Suche zu vertrödeln.

Wir beim Nachtanken vor dem letztem Hügel in Panama.

Wir beim Nachtanken vor dem letztem Hügel in Panama.

Als wir Portobelo erreichten schossen uns angesichts der alten Festungen, Mauern und Kanonen, Szenen von Piratenfilmen durch den Kopf. 1502 entdeckte Kolumbus diese schöne Bucht und nannte sie Puerto Bello was so viel wie schöner Hafen bedeutet. Hier endeten auch die beiden Landwege der Spanier der Camino Real und der Camino las Cruzes auf denen sie ihre erbeuteten Schätze von der Ureinwohnern auf ihre Schiffe luden und nach Spanien brachten. Somit war Portobelo als Hauptschauplatz für Piratenüberfälle gut geeignet.

Bei der Einfahrt in die Bucht von Portobelo schoßen uns sofort Szenen aus Piratenfilmen durch den Kopf.

Bei der Einfahrt in die Bucht von Portobelo schoßen uns sofort Szenen aus Piratenfilmen durch den Kopf.

Bis zum auslaufen unseres Schiffes, verbrachten wir die Zeit mit trocknen unserer Ausrüstung und mit dem Umpacken unserer Sachen.

Bis zum auslaufen unseres Schiffes, verbrachten wir die Zeit mit trocknen unserer Ausrüstung und mit dem Umpacken unserer Sachen.

In Portobelo gibt es das Hostal Captain Jack’s über welches die meisten Boote nach Kolumbien vermittelt werden. Wir fragten nach und erfuhren, dass das nächste Segelschiff schon am nächsten Tag ausläuft und noch Plätze frei hat. Wir trafen uns am Abend mit dem Kapitän Victor und sagten zu. Dann krachten wir die 1.100$ auf den Tisch und freuten uns auf hoffentlich schöne fünf Tage auf dem Schiff und den San Blas Inseln.

Schiff Ahoi!

Diesmal gibt es zum Schluss ein Rezept für das Zubereiten einer kulinarischen Köstlichkeit aus Panama: Das Erdnussbutter - Marmeladen Sandwich Und bitte das napkin nicht vergessen!

Diesmal gibt es zum Schluss ein Rezept für Fortgeschrittene, für das Zubereiten einer kulinarischen Köstlichkeit aus Panama: Das Erdnussbutter – Marmeladen Sandwich
Und bitte das napkin nicht vergessen!

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