Wir verließen unsere erste Zuflucht in Cajamaraca, die Unterkunft an der Tanke, um uns einen schöneren Rastplatz für die radfreien Tage zu suchen. Auf dem Weg in Zentrum begleitete uns schon viel alte Architektur. Ein Stadttor markierte den Weg ins Zentrum. Wir rollten vorbei an vielen Marktständen. Wir konnten alle Art Fleisch von der Straße kaufen ohne vom Rad absteigen zu müssen. So manch einer stülpte sich Rinderhälfte über und suchte sich seinen Weg durch das Tuktuk – Getummel.
Tuktuks, ja das war ein erstes prägendes Bild von Cajamarca. Davon gab es gefühlt eine Million Stück. Weil ja Zeit Geld ist, haben wir uns in mitten mancher Wettrennen, dieser Klapperkisten, wiedergefunden.
Dann aber haben wir das Zentrum erreicht und auch eine nette Unterkunft mit Internet gefunden. Internet ist hier in Peru purer Luxus und selten in Kombination mit einer Unterkunft anzutreffen. Cajamarca besitzt eine gute touristische Infrastruktur und da möchte man natürlich zu unserer Freude auch mit „Free WIFI“ glänzen.
Cajamarca liegt in einem saftig grünem Tal und das Hauptgewerbe der Gegend sind Milchprodukte. Milch, Käse und Yoghurt konnte an jeder Ecke erworben werden. Das wichtigste Milchprodukt ist aber Manjar Blanco. Dies ist ein dickflüssige Masse mit dem Geschmack von Karamell.

Mit James haben wir unser Wiedersehen mit einer Pizzarunde gefeiert. Unsere Wege hatten sich in Tumbaco in Ecuador vorerst getrennt und so hatten wir uns viel zu erzählen. Wir beschlossen gemeinsam wieder aufzubrechen und machten einen Plan für die nächste Etappe nach Huaraz.
Viele Gebäude im Zentrum von Cajamarca sind im Barockstil errichtet. Dieser Stil ist sonst in keiner anderen Stadt in Peru zu finden.

Ein schwenk um die nächste Ecke und dann steht da die nächste Kirche. Eine Eigenheit haben alle Kirchen Cajamarcas: Ihre Türme wurden nie vollständig fertiggestellt. Dies liegt daran, dass das Vizekönigreich Peru jährlich nur einen bestimmten Betrag für nicht fertiggestellte Kirchen zur Verfügung stellte.
Nahe dem Zentrum in Cajamarca gibt es einen Aussichtspunkt auf dem Apolonia – Hügel. Zu diesem haben wir eines Morgens, in der Morgenkühle, einen Ausflug unternommen.

Diese Treppen führen hinauf zum Apolonia – Hügel. Von diesem gibt es einen tollen Ausblick über die Stadt.
Der Wahlkampf in Peru geht langsam in die Endphase und es gab ständig Kundgebungen, Versammlungen und Aufmärsche der verschiedensten Parteien.
Cajamarca war auch ein entscheidender Schauplatz der spanischen Eroberungskriege in Peru. Hier trafen 1532 die Truppen um den spanischen Eroberer Francisco Pizarro ein und nahmen den Inkakönig Atahualpa gefangen.
Um sich von den Spaniern freizukaufen ließ Atahualpa der Sage nach sein Gefängniszimmer einmal mit Gold und zweimal mit Silber auffüllen.
Als Dank für seine Großzügigkeit, wurde er von den Spaniern dennoch nicht mit dem Leben belohnt, sondern mit dem Tod bestraft. Super Geschäftspartner, diese Spanier…

Bei einem konspirativen Meeting in einer Bäckerei haben wir beschlossen, den nächsten Tag wieder aufzubrechen.
Der Aufenthalt in Cajamarca war sehr erfrischen und Abwechslungsreich. Wir haben die Vorzüge einer Stadt ausgenutzt und uns mit jeder Menge energiereichem Essen vollgeladen. Denn jetzt geht es wieder zurück an die Berge und weiter Richtung Süden.
Weitere Eindrück von unserem Weg Richtung Süden folgen in unserem nächstem Eintrag. Also Amigos bleibt gespannt und bleibt dran.
Hasta Luego!