Dass Guanajuato in einem Talkessel liegt, bekamen wir noch einmal eindrucksvoll zu spüren. Nachdem wir uns aus dem städtischem Labyrinth aus Tunneln und engen Gassen herausgefunden haben, ging es für die nächsten zwanzig Kilometer mit einer anspruchsvollen Steigung bergauf. Mit zunehmender Höhe wurde es dazu auch noch spürbar frischer. Auf dem Hochplateau angekommen setzte dann auch noch starker Gegenwind ein und wir haben seit über zwei Monaten mal wieder unsere Regen / Windjacken hervorgekramt. Seit der USA war das Wetter nicht mehr so frisch und unangenehm wie auf diesem Abschnitt.
Bei der rauschenden Abfahrt wurde es dann zum Glück wieder etwas angenehmer und der Wind schwächte sich wieder ab.
In Doloris Hidalgo machten wir eine Mittagsrast und bestaunten die, an den Hauptplatz angrenzende Kirche. Hier nahm der blutige Feldzug, gegen die spanische Kolonialmacht im Jahre 1810 seinen Lauf. Pater Miguel Hidalgo wandte sich in einer emotionsgeladenden Rede an das Volk und rief zum Kampf auf.
Gegen frühen Nachmittag fuhren wir dann in das durch viele Galerien bekannte Künstlerstädtchen San Miguel de Allende ein. Viele Künstler haben sich hier über Jahre von dem ganzjährig- angenehmen Klima anziehen lassen und hier ihre Galerien eröffnet.
Die Suche nach einer Unterkunft gestaltete sich, aufgrund der hohen Preise am Wochenende doch recht schwierig. Diesen unglücklichen Blick muss Sander von seinem Balkon gesehen haben, als er uns zur Hilfe eilte. Er und seine Frau Suzie bewohnen ein sehr schön gelegenes Anwesen im Stadtzentrum. Sie boten uns das Gästezimmer im Hof an, was uns überglücklich machte.
Solche Situationen machen unseren Radausflug dann immer wieder zu einem großem Abenteuer. Wir wissen früh zwar, wo unser Tagesziel sein soll, aber meistens nicht wo wir schlafen werden. Der Zufall brachte uns oftmals in die Hände von warmherzigen Leuten.
Maximale Höhe: 2616 m
Gesamtanstieg: 2323 m
San Miguel hat uns wegen der ruhigen Atmosphäre und dem kolonialem Flair sehr gefallen. Sie soll auch Mexikos schönste Stadt sein. Ob nun die schönste … da können wir uns noch nicht so recht festlegen, uns hat es jedoch sehr hier gefallen.
Sander und Suzie haben uns dann auf einem gemeinsamen Spaziergang zu einigen Geheimtips von San Miguel geführt. Die beiden sind ebenfalls Künstler und haben uns durch einige ihrer Liebligsgalerien und Innenhöfe der Stadt geführt.
Wie schon beim Verlassen von Guanajuato, ermöglichten uns die topografischen Gegebenheiten beim Verlassen von San Miguel de Allende, ebenfalls einen Blick auf die Stadt.
Den Rest der Strecke nach Santiago de Querétaro verbrachten wir auf einer charmlosen Hauptverkehrsstraße. Wir waren sehr froh, das vorgelagerte Industriegebiet mit dem Großstadtverkehr überwunden zu haben, um dann in der UNESCO – geschützten Innenstadt wieder durchatmen zu können.
Die meisten der Gebäude im Stadtzentrum von Querétaro sind sehr gut saniert und vermitteln einen guten Eindruck des Stadtbildes zu Kolonialzeiten.
Nun aber auf in die größte Stadt der Welt. Welche Steine uns dabei wieder in den Weg gerollt wurden, erfahrt ihr in unserem nächstem Beitrag.
Bis dahin: „Hasta Pronto“!