Anden – da sind wir!

Puerto Valdivia verließen wir im Morgengrauen. Auf uns wartete eine lange Steigung hinauf in die Anden. Auf den ersten 10 Kilometern begleitete uns noch das schwüle Klima des Flußtales. Desto weiter wir uns nach oben schraubten, umso angenehmer wurde es. Oben auf 1.900 Mertern wurden wir von Nebel umhüllt und seit langen empfanden wir ein Kältegefühl. Nach 42 Kilometern und 1.500 Höhenmetern beendeten wir unseren Tag an dem Rasthof El Descansar.

Über den Rio Cauca und dann geht es die Anden hoch.

Über den Rio Cauca und dann geht es die Anden hoch.

Hier in Kolumbien sind entlang der größeren Straßen in regelmäßigen Abständen Rasthöfe zu finden welche für LKW – Fahrer einen Platz zum Schlafen und eine warme Mahlzeit anbieten. Diese Zimmer bieten auch alles was der erschöpfte Radler benötigt, ein Bett zum schlafen und eine Dusche. Weiterhin sind sie zwischen 4 – 8 € auch recht erschwinglich.

Dort warten die dampfenden Geschenke.

Dort warten die dampfenden Geschenke.

Als wir vor der Unterkunft in der Kälte unsere Kocher für das Abendbrot startklar machten, hatte der Besitzer mittleid mit uns und brachte uns allen eine große Portion einer köstlichen Suppe.

Ohne einer reichhaltigen Frühstücksportion wollte uns Vincenco nicht fahren lassen.

Ohne einer reichhaltigen Frühstücksportion wollte uns Vincenco nicht fahren lassen.

Mit einer warmen Mahlzeit mit einer schönen warmen Tasse Schokolade, können wir in den Tag starten.

Mit einer warmen Mahlzeit mit einer schönen warmen Tasse Schokolade, können wir in den Tag starten.

Danke Vincenco!!! Muchas Gracias!!!

Danke Vincenco!!! Muchas Gracias!!!

Gut gestärkt starteten wir in den Tag. Wir hatten großes vor, aber die Höhe und das kältere Klima verlangten doch einiges an Energie. So beschlossen wir bei einem Stop in der Stadt Yarumal uns dort für den restlichen Tag zu akklimatisieren.

So sieht hier in den Bergen die Wasserversorgung aus: An höher gelegenen Wasserführungen wird  mit einem Gefäß Wasser gesammelt. An diesem Gefäß ist ein Schlauch angeschlossen, welcher mit einer Abenteuerlichen Führung am Ende ein Haus mit Wasser versorgt.

So sieht hier in den Bergen die Wasserversorgung aus: An höher gelegenen Wasserführungen wird mit einem Gefäß Wasser gesammelt. An diesem Gefäß ist ein Schlauch angeschlossen, welcher mit einer Abenteuerlichen Führung am Ende ein Haus mit Wasser versorgt.

Hier wurde gerade eine Lieferung Frischmilch aus dem Tal zur Straße gebracht.

Hier wurde gerade eine Lieferung Frischmilch aus dem Tal hinauf zur Straße gebracht.

Das sind immer wieder erfrischende Stellen für eine Pause.

Das sind immer wieder erfrischende Stellen für eine Pause.

Jeder Abzweig sollte genau durchdacht sein. Bei einer falschen Entscheidung kann man sonst sein Rad diese verdammt steilen Straßen wieder hochschieben.

Jeder Abzweig sollte genau durchdacht sein. Bei einer falschen Entscheidung kann man sonst sein Rad diese verdammt steilen Straßen wieder hochschieben.

Blick auf den Hauptplatz von der Bergstadt Yarumal.

Blick auf den Hauptplatz von der Bergstadt Yarumal. Es herrschte reges Treiben und gegen Abend war der Platz voller Leute.

Distanz: 191.04 km
Maximale Höhe: 2806 m
Gesamtanstieg: 5115 m
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Langsam an die neuen Umstände gewöhnt, schwungen wir uns den nächsten Morgen wieder auf unsere Räder und peilten das Städtchen Santa Rosa de Osos an.

Ivan aus Panama

Ivan aus Panama trafen wir kurz vor unserem höchstem Punkt(2.750). Als Einer der in der Karibik wohnt, brauchte er nie wärmere Sachen. Ab diesen Tag wird er sich sicherlich welche zulegen. Er zitterte vor Kälte.

 

Blick auf den Hauptplatz von Santa Rosa de Osos.

Blick auf den Hauptplatz von Santa Rosa de Osos.

Wir wurden schon vorgewarnt, dass es in Santa Rosa de Osos sehr kalt werden kann. „Mucho frio“, sagten die Leute zu uns. Sie hatten Recht. Sobald die Sonne verschwand übernahm die Kälte. Dominierte die letzten Monate in Mittelamerika die Hitze unseren Alltag, so mussten wir nun erstmal schauen wo wir denn unsere wärmeren Sachen in den Taschen vergraben hatten.

Von Santa Rosa de Osos führte unser Weg hauptsächlich hinab in den Talkessel von Medellin. Rauschende Abfahrten, begleitet von einer atemberaubenden Kulisse aus Wasserfällen und grandiosen Ausblicken versüßten uns den Tag.

Noch ein Hügel und dann geht die Post ab.

Noch ein Hügel und dann geht die Post ab.

Santa Rosa de Osos nach Medellin

Da schlängelt sich unsere Straße entlang.

Da schlängelt sich unsere Straße entlang.

Santa Rosa de Osos nach MedellinNach diesen tollen Ausblicken rauschten wir hinab in den Talkessel von Medellin. Diese statt des ewigen Frühlings zählte einst zur gefährlichsten der Welt. Hier trieb einst der Drogenboss Pablo Escobar sein Unwesen. Sein Unternehmen verantwortete einst 80% des weltweiten Kokainschmuggels. Nachdem er 1993 erschossen wurde, hat sich die Sicherheitslage von Medellin stetig verbessert.

In Medellin konnten wir für drei Tage bei Alejandro unterkommen. Er ist Medizinstudent und öffnete seine Wohnung für uns drei verschwitzte Radler (James und wir Zwei).

Ganz oben auf unserer Liste für Medellin stand das Besorgen von ein Paar Fahrradteilen. Wir brauchten neue Bremsklötzer, Spiegel (Die letzten hatten wir in Mexiko gekauft und schon wieder zerrammelt.), Flickzeug (Die letzte 24er Packung ist schon wieder alle. Dabei hatten wir die letzten Flicken schon geteilt…) und neues Kettenöl. Wir hätten auch gern zwei neue Ersatzschläuche gekauft, diese sind für unsere 28 Zoll Räder einfach nicht zu finden. Unser funktionieren zwar noch, jedoch kleben wir schon Flicken über Flicken – mal sehen wie lange das noch so gut geht…

Unserer Ausbeute vom Fahrradgeschäft. Diesmal  haben wir aber zur 48er Packung Flickzeug gegriffen. Hoffentlich reicht es dann auch damit.

Unserer Ausbeute vom Fahrradgeschäft. Diesmal haben wir aber zur 48er Packung Flickzeug gegriffen. Hoffentlich reicht es dann auch damit.

In Medellin gibt es eine aktive Fahrradkultur. Diese wird unter anderem durch ein gutes Fahrradwege – Netz gefördert. Jeden Dienstag Abend steigt die große Fahrradfahrt durch die Stadt. Bei uns ist dieses Ereignis auch unter Critical Mass bekannt. Wir waren über die vielen Radler mit noch so außergewöhnlichen Rädern sehr erstaunt.Medellin

Medellin bei NachtIn der Innenstadt von Medellin sind viele füllige Figuren aufgestellt. Diese wurden von Fernando Botero geschaffen, einem Sohn Medellins. Er erschuf eine neue Kunstform in der die Figuren sehr füllig dargestellt werden, weil dies in seiner Vorstellung viel natürlicher wirkt.Medellin

MedellinMedellin besitzt auch zwei Seilbahnen, von dessen Bergstationen wir einen wunderbaren Blick über die Stadt hatten. Weil die Seilbahn über die ärmeren / Problem – Bezirke führt in denen beim Bau Schießereien zum Tagesprogramm gehörten, wurden die Kabinen mit Kugelsicherem Glas ausgeführt – sehr beruhigend…

Blick über Medellin

Blick über Medellin

Hinweg ging es über die Holz- und Blechhäuschen

Hinweg ging es über die Holz- und Blechhäuschen

Das ist das Geschoss vom Eiermann.

Das ist das Geschoss vom Eiermann.

Wir hatten eine schöne und erholsame Zeit in Medellin und konnten unsere Batterien für die nächsten Bergetappen aufladen. Wir möchten uns bei Alejandro sehr für die Gastfreundschaft bedanken – wir hatten eine tolle Zeit!

So nun aber wieder den kleinsten Gang eingelegt und dann geht es raus aus dem Tal zurück in die Berge.

Colombia!!!

Hasta Luego!

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