Von San Augustin haben wir uns (James, Anja und Ich), bei einem Frühstück bei unserem Lieblingsbäcker, verabschiedet. Für die nächste Etappe mussten wir uns kräftig stärken. Diese soll uns nun einmal über den östlichen Gebirgszug der Anden, der Cordillera Oriental, in das dahinter liegende Tal nach Pasto bringen.
Ein Teil dieser Strecke führt über einen Abschnitt, welcher als Trampolin des Todes bezeichnet wird. Damit wir nicht über die verschlammten Pisten im dampfenden, sowie regenreichen Amazonastiefland fahren müssen, wollten wir dieses Wagnis eingehen. Wir versprachen uns bei unserer Weiterfahrt in höheren Lagen, zur Grenze von Ecuador, angenehmere Temperaturen und schöne Berglandschaften.
Zum Aufwärmen ging es zunächst über eine Zwischenstation in San Juan de Villa Lobo nach Mocoa. Fast alles was wir von der Amazonasroute erwatet hatten, traf uns dann auf dieser kurzen Strecke in den Bergen. Die Straße war durch mehrere Erdrutsche in Mitleidenschaft gezogen. Durch die vielen Erdrutsche, gab es jede Menge Schlamm auf der Straße. Damit der Schlamm auch immer die perfekte Konsistenz hatte, regnete es den Großteil dieser beiden Tage nach Mocoa.
In Mocoa haben wir den letzten Platz in unseren Taschen noch mit Essen vollgestopft, damit uns auf dem Trampolin des Todes wenigstens nicht das Essen aus geht. Diese Straße trägt diesen angsteinflößenden Namen, weil schon sehr viele Menschen durch Verkehrsunfälle ihr Leben verloren haben. Die Straße besteht nur aus Schotter, ist größtenteils uneinsichtig und nur einspurig. Von Mocoa (530Hm) aus, schraubt sie sich bis auf über 2600 Meter in die Höhe.
Maximale Höhe: 2779 m
Gesamtanstieg: 6019 m
Wir hatten Glück und so wurden wir in der Früh mit einem blauem Himmel mit Sonnenschein begrüßt und noch eine Weile begleitet. Endlich mal kein Regen und hoffentlich gute Aussichten für die Quälereien, die auf uns warten!
Den ersten Tag haben wir nach 33 Kilometern aber auch über 1.500 Höhenmetern beendet. Bei den Restaurants / Lädchen (2.000 Hm) an der zweiten Antennenstation, haben wir uns in die Stühle fallen lassen und gesagt: „Bis hierhin und nicht weiter für heut“. Wir fragten den Ladenbesitzer wo wir unsere Zelte aufschlagen konnten. Er zeigte auf das leerstehende Haus auf der anderen Straßenseite und wünschte angenehme Träume. Wir waren sehr froh über diesen Unterschlupf. Hatte es doch auch wieder angefangen zu regnen und der kalte Wind nagte schon sehr an der Motivation. So waren wir geschützt vor den Elementen für den Rest des Tages und die Nacht.
Es hatte sich in der Nacht ausgeregnet und wir begrüßten den Tag regenfrei. Vor Sonnenaufgang hatten wir schon alle Sachen in unseren Packtaschen verstaut und warteten auf das Sonnenaufgangsspektakel. Aus einer der Restaurant – Bretterbuden stieg schon Rauch auf. Wir klopften an, und die nette Frau setzte uns jedem einen warmen Tinto vor. Mit etwas warmen im Bauch, konnten wir dann in den Tag starten.
Der Tag begann wie der zuvor endete, mit berghoch. Wir setzten Rest des Anstieges fort, bevor es dann für kurze Zeit bergab in das erste Tal ging.
Dieses Trampolin hat uns schon einiges abverlangt. Die losen Steine in den steilen Kurven haben uns so oft zum Absteigen und Schieben gezwungen. Überglücklich waren wir, als wir in Sibundoy eine feste Unterkunft fanden, uns auf das Bett fallen ließen und uns von dieser harten Etappe, für den Rest des Tages erholen konnten.
Auch wenn viele Stellen der Straße uneinsichtig waren, heizten die verkehrenden Taxibusse was das Zeug hielt. Kein Wunder das schon sehr oft der Zusammenprall durch ein gezieltes Ausweichen über die Klippe vermieden wurde. So fanden wir an vielen Stellen ganze Kreuzschaaren am Wegesrand.
Wir fanden zum Glück immer einen Platz zum ausweichen und sind sicher in Sibundoy gelandet. Ab hier führt wieder eine zweispurige Straße auf ASPHALT, weiter nach Pasto.
Hasta Luego Amigos!
Infos für Gleichgesinnte:
Wir fanden auf diesem Blog hilfreiche Informationen für die Strecke–> crazyguyonabike