Der Death Valley Nationalpark war erreicht. Um nun aber vom Panamint Valley in das Death Valley zu gelangen, musste noch der Towne Pass mit etwa 1500 Metern Höhe überwunden werden. Um die noch fehlenden 1.000 Höhenmetern mit anspruchsvoller Steigung, noch bei erträglichen Temperaturen anzugehen, sind wir extra früh gestartet.
Bei den zahlreichen Pausen konnten wir die grandiosen Ausblicke genießen.
Der Death Valley National Park besteht aus zwei großen Tälern/ Valleys. Dem Panamint- und dem Death Valley. Dazwischen liegt der Towne Pass, den es zu überwinden galt.
Danach folgte eine rauschende Abfahrt, bei der es von 1500 Meter auf unter Meeresniveau hinabging. In einer halben Stunde war der Zauber vorbei und unseren hart erkämpften Höhenmeter vernichtet.
Im Death Valley wurden wir mit angenehmen 27 °C empfangen. Da hatten wir aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit schon etwas Glück gehabt. In den Sommermonaten sind hier Temperaturen von bis zu 50 °C keine Seltenheit. Die höchste Temperatur, welche je auf der Erde gemessen wurde, betrug hier im Jahre 1913 stolze 56,7 °C.
Maximale Höhe: 1515 m
Gesamtanstieg: 2274 m
Wir haben uns auf der hinfahrt schon ein bisschen gefragt, warum ein Stück heiße Erde mit einem Nationalpark geschützt werden muss. Haben sich die bisherigen Parks neben ihrer besonderen Geografie, vor allem durch ihre reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt ausgezeichnet. Unsere Fragen haben wir wie immer, in dem sehr anschaulichem Visitor Center beantwortet bekommen.
Warum dieser angsteinflößende Name?
Das Tal erhielt seinen Namen, nachdem 1849 zwei Gruppen von Reisenden mit insgesamt etwa 100 Wagen eine Abkürzung des Old Spanish Trail suchten und dabei in das Tal gerieten. Nachdem sie wochenlang keinen Ausweg aus dem Tal gefunden hatten und bereits gezwungen waren, mehrere ihrer Ochsen zu verspeisen (wobei sie das Holz ihrer Wagen als Brennholz verwendeten), ließen sie ihre restlichen Wagen zurück und verließen das Tal über den Wingate Pass. Dabei drehte sich eine der Frauen aus der Gruppe um und rief dem Tal ein „Goodbye, Death Valley“ hinterher. [Quelle]
Ganz so abenteuerlich war es bei uns dann doch nicht. Dank unseres GPS – Gerätes konnten wir unseren Standort immer auf wenige Meter bestimmen. Mit Essen und Trinkwasser haben wir uns entsprechend der bevorstehenden Wegstrecken eingedeckt.
Wie wurde ein Stück heiße Erde ein Nationalpark?
Das Death Valley ist ein Tal, welches sehr reich an Bodenschätzen ist. Abgebaut wurde neben Gold und Silber hauptsächlich Borax, welches vor allem in der Seifenindustrie zum Einsatz kommt. Durch den Bergbauboom im 19. Jahrhundert wurde das Tal durch Stollen immer weiter zerlöchert. Solch Ödland gehörte zu dieser Zeit nicht zu den Landschaften, welche unter spektakulär und schützenswert verbucht wurden. Auf einer Tafel im Visitor Center wurde sehr eindrucksvoll der Lauf vom „Ödland zum Wunderland“ beschrieben. Zwischen 1920 und 1930 wuchs das Interesse an solchen Landschaften. Die Bergbauvorkommen waren erschöpft und die Minengesellschaften suchten nach neuen Einkommensquellen. Somit begannen sie den Tourismus in diesem Gebiet zu fördern. Sie eröffneten Urlaubsressorts und verwandelten ihre Frachtzüge in Passagierzüge. Um den Bekanntheitsgrad ihres Wunderlandes zu steigern wuchs die Idee, einen Nationalpark zu errichten.
Bei der Fahrt durch das Tal wurden unsere Sinne geschärft, wie Landschaften auch anders schön sein können, auch wenn sie nicht üppig grün sind. Es gab mehrere Anblicke, an denen sich unsere Augen erfreuen konnten.
Erstaunt waren wir, als sich das touristische Zentrum des Tales, der Ort Furnace Creek wie eine grüne Oase vor uns aus dem sonst kargen Boden aufbaute. Unser Nachtlager haben wir hier auf dem Texas Springs Campground für zwei Nächte aufgeschlagen.
Am nächsten Tag sind wir auf eine Erkundungstour durch das Valley gestartet. Auf dem Programm stand der Artist – Drive und der Golden Canyon.
Eigentlich wollten wir den Tag etwas ruhiger angehen und waren erstaunt, dass der Artist – Drive mit 600 Höhenmetern dann doch recht anspruchsvoll war. Es ging auf einer schmalen und kurvenreichen Einbahnstraße durch ein sehr zerklüftetes, steiniges Gebiet.
Der Höhepunkt von diesem Drive, war der Blick auf die Artist’s Palette.
Die Artist’s Pallete besteht aus verschiedenen Gesteinssedimenten mit unterschiedlichen Metallen. Durch die Korrosion der Metallpartikel ergeben sich die verschiedensten Farbtöne.
Danach folgte noch eine kurze Wanderung durch den Golden Canyon, der aufgrund des einfachen Schwierigkeitsgrades mit Bustouristen überrannt war.
Einen sehr grandiosen letzten Ausblick bekamen wir dann noch einmal beim verlassen des Parks geboten. Am Zabriskie Point haben wir eine ausgedehnte Pause eingelegt, um den morgentlichen Ausblick auf die Knitterberge zu genießen.
Unser nächstes Ziel ist nun Las Vegas. Wir hoffen mal, dass wir nach so viel ruhiger Natur keinen epileptischen Anfall, bei dem ganzen Neonlicht bekommen werden.
Dann bis dahin: „Have Fun!“
Eure Fotos und die Einträge sind traumhaft- liebe Grüße , bleibt gesund und wir denken ganz oft an Euch!
Hallo Freunde,
ihr nehmt ja so ziemlich jedes amerikanische Highlight mit. Diese Eindrücke sind aber immer hart erkämpft, wie man sieht. Ich verfolge eure Reise weiter mit erstaunen. Im Death Valley haben eure Fahrräder bestimmt angefangen unter der Hitze zu hecheln ;). Weiter so
Eine Frage sucht ihr auch Geocaches unterwegs?
Rikardt
Hi Rikardt, die Highlights lagen glücklicherweise relativ auf dem Weg. Das Wetter spielt nicht immer mit, aber es ist eben Winterzeit. Geocaching ist uns leider nicht gelungen, da uns nur begrenzt WiFi und Zeit zur Verfügung steht…was aber echt schade ist! LG
Schließe mich Chris an.
Ih habt euch auch hoffentlich mit „Goodbye, Death Valley“ verabschiedet?
Haltet durch.
Sehr interessant: Ein Sonntagsausgflug im Tal des Todes am Totensonntag!
Ihr seid doch bekloppt – phantastisch bekloppt ..beneide euch um jeglichen zurückgelegten Meter, solche Landschaften und Momente zu genießen – welches Stück Pedalarbeit dahintersteckt kann ich gut nachempfinden.
Begleite euch seit einiger Zeit auf euren Blog – auch abseits der Straße mit viel Fleiß gepflegt – super so teilnehmen zu können!
Hier wird es bald Winter und die downhill Touren werden immer waghalsiger, in diesem Sinne nehmt euch die Zeit und lebt euren Traum weiter. Ich kann euch nur in Durchhängephasen bestärken – „Go on and enjoy“ !
Lg
PS: Füttert nicht zu viel die einarmigen Banditen
Hallo Chris, keine Angst, das Abenteuer kann weitergehen. Wir haben unsere Reisekasse nicht aufs Spiel gesetzt. Es ehrt uns, dass du mitfährst. Danke für die unterstützenden Worte. Grüße Anja + Marko