In unserem letztem Beitrag haben wir schon Berichtet, dass wir bald mit einem Segelboot die Sea of Cortez überqueren werden. Wir sind der Faulkner Family sehr dankbar, dass wir an diesem Abenteuer teilhaben dürfen. Nach einem Kennlernmeeting waren wir dann als Crew der Hotspur engagiert.
Wir haben folgende Fragen wahrheitsgemäß beantwortet:
- Könnt ihr schwimmen?
- Habt ihr irgendwelche Allergien? (fragte uns die Schiffsköchin)
- Seit ihr legal in Mexiko und habt ihr gültige Papiere?
- Habt ihr irgendwelche Allergien oder Krankheiten?
- Seit ihr schon einmal gesegelt?
Bei solchen Überfahrten haben sie gern Gesellschaft, um das lange Nichts auf dem Meer mit interessanten Geschichten zu füllen. Auch sollen wir mal eine Nachtschicht übernehmen. Das sind machbare Aufgaben und so konnten wir das Ablegen kaum noch erwarten.
Bis dahin mussten wir uns aber noch für eine Woche gedulden. So beschlossen wir, uns auf dem Tecolote Strand, nördlich von La Paz, für diese Zeit häuslich einzurichten. Mit reichlich Proviant beladen haben wir diesen aufgesucht. Ein guter Platz in der ersten Reihe war dann auch schnell gefunden.
Den ersten Tag vertrieben wir uns mit Baden, Lesen und Kontakte zu den Nachbarn knüpfen. Wir waren erstaunt, dass beinahe die Hälfte der Wohnmobilreisenden, welche den Strand ebenfalls angesteuert haben, aus Deutschland und der Schweiz stammten. Unsere direkten Nachbarn, Christa und Peter aus Deutschland haben wir näher kennen gelernt und verbrachten mit ihnen einige Abende.
Uns beschlich trotzdem ein merkwürdiges Gefühl. Einfach hier auf dem Strand verweilen und keine großen Aktivitäten zu vollbringen… Schon nach dem ersten Tag unternahmen wir eine Wanderung in die umliegenden Berge. Von diesen exponierten Lagen hatten wir grandiose Ausblicke auf das Meer und die umliegenden Buchten.
Eines Abends kam dann Ben auf den Strand gerollt. Er fährt mit seinem außergewöhnlichem Gefährt zur WM nach Brasilien.
Die Tage verstrichen dann doch recht schnell und unsere Abfahrt rückte näher. In La Paz haben wir uns nach dieser längeren Aufenthaltszeit schon ein wenig heimisch gefühlt. Da wir aber mit einem Segelabenteuer gelockt wurden, viel uns der Abschied dann doch sehr leicht.
Unsere Räder wurden auf dem Deck verstaut und hatten jetzt für ein Paar Tage Pause.Nach einem knappen Jahr Aufenthalt in La Paz ging es für die Faulkner Family auch wieder weiter Richtung Süden. Nachdem die letzten Erledigungen getan und ihre Freunde verabschiedet waren, konnten es los gehen.
Da der Wind für die Überfahrt noch nicht günstig war, nahmen uns Meri, Jim und Caroline auf eine Erkundungstour zur Isla Espirito Santo mit. Dort haben wir zwei Tage Buchten und verlassene Strände erkundet.
Maximale Höhe: 0 m
Gesamtanstieg: 0 m
Nach dem Abendbrot auf dem Segelschiff, haben wir uns in das Ruderboot begeben, um unser Nachtlager auf den wunderschönen und verlassenen Stränden aufzuschlagen.
Über das Funkgerät verfolgte Jim jeden Morgen den Wetterbericht für die nächsten Tage. Es gab gute Aussichten für uns. Der Wind sollte zunehmen und dazu auch noch aus nördlicher Richtung kommen.
Am morgen des vierten Tages war es dann so weit. Wir wurden früh von dem Starten des Motors geweckt. Kurz danach wurde der Anker eingeholt und wir fuhren mit dem Motor aus der Bucht. Kurz darauf konnten die Segel ausgerollt werden, denn es gab ausreichend Wind.
Große schnelle Sprünge zu tätigen, stand bisher nicht im Fokus unserer Tour. So passte die Fahrt mit dem Segelboot auch ganz gut zu uns. Das Segelboot ist das Fahrrad des Wassers und bietet bei einer Reisegeschwinidigkeit von 5 – 7 Knoten (9 – 13 km/h) genügend Zeit, um die Meeresbewohner zu beobachten. Davon haben wir auch eine Vielzahl zu Gesicht bekommen. Seeschildkröten, Delphine, Grauwale, Orkas und jede Menge Stachelrochen umkreisten unser Boot.
So eine Bootsfahrt war dann doch eine Belastung der ganz anderen Art. Es gab ausreichend Wellengang und so „rollte“ das Boot über die kurzen und steilen Wellen. Das machte die Fahrt ein wenig ungemütlich. Selbst der Gang durch eine Tür war durch das Schaukeln schon eine Herausforderung. Wir hatten beide mit der Seekrankheit zu kämpfen. Fische gefüttert haben wir keine, aber dennoch war uns sehr übel.
Am dritten Tag der Überfahrt erreichten wir Cruz de Huanacaxtle. Wir ankerten außerhalb der überteuerten Marina. Jim brachte uns und unsere Ausrüstung mit zwei Bootsladungen an Land.Wir wurden mit dieser Überfahrt wieder um einige Erfahrungen bereichert. Sehr interessant war vor allem, wie eine Familie Vollzeit auf einem Boot wohnt. Das Boot ist so zusagen ihr Haus womit sie einfach mal umziehen können. Wir möchten uns hiermit bei der Faulkner Family rechtherzlich für die schöne gemeinsame Zeit bedanken. Auf ihrem Blog könnt ihr an ihren Erlebnissen teilhaben.
Trotzdessen, dass es mit Meri, Jim und Carolyne sehr schön war, waren wir heilfroh nach dieser Zeit wieder festen Boden unter unseren Füßen zu haben.
Schon beim Betreten von La Cruz spürten wir, dass wir uns plötzlich in einem ganz anderem Mexiko befanden. Jetzt sind wir wirklich im Land der Käfer angelangt!
Hasta pronto!