Ein Hauch von Kolonialzeit

In La Cruz angelandet, umwehte uns schon ein ganz anderes mexikanisches Flair und Klima.
Es war sehr feucht und heiß. Ein Klima, an welches wir uns nach der trockenen Baja erst einmal gewöhnen mussten. Man schwitzte ja schon beim Bewältigen kurzer Laufstrecken…Sprich..Nach einer kurzen Besorgungsaktion bei den benachbartem Laden brauchte man eigentlich gleich wieder eine Dusche.  Bei diesem Wetter möchten wir noch Radfahren, na dass kann ja heiter werden…Durch den JungleUns erfreute auch, dass neue zwischenmenschliche Klima. Die Mexikaner waren deutlich warmherziger und hilfsbereiter. Wir bekamen an Essens- und Marktständen auch endlich im ersten Anlauf vernünftige Preise und nicht nur überzogene Touristenpreise.

Auch ein Einkauf in den kleinen Lädchen ist für uns stets ein Abenteuer, denn Preisschilder sind selten zu finden. Auch findet man nicht alles in einem Laden. Für Besorgungen flitzen wir schon mal durch mindestens drei Läden bis wir alles zusammen haben. Vom Früchte- und Gemüsehändler geht es zur Bäckerei und danach zum Händler für verpackte Lebensmittel und manchmal noch zum Fleischer.Mittagessen in La Peñita De JaltembaNach zwei Regenerations- und Aklimatisierungstagen haben wir unseren Kurs in Richtung Guadalajara gerichtet. In Chacala haben wir bei Marina und Ernesto eine Pause eingelegt. Das war wirklich ein Paradies, welches wir zum Glück aufgesucht haben.

Mariachis auf de Suche nach zahlungswilligem Publikum.

Mariachis auf der Suche nach zahlungswilligem Publikum.

Um die zweitgrößte Stadt des Landes, Guadalajara zu erreichen, ging es für uns nun stets hinauf ins Hochland, auf das sogenannte Altiplano. Das Klima wurde stets radfahrerfreundlicher und wir waren nicht schon früh, nach den ersten Tritten durchgeschwitzt.

Die Städte, welche wir hier auf dem Hauptland passierten, waren deutlich organisierter und sauberer als jene auf der Baja. Alle Städte besitzen in der Regel einen zentralen Hauptplatz, den Zocalo, an den auch die Hauptkirche angrenzt. Diese Plätze sind wichtige soziale Treffpunkte im mexikanischem Alltag. Hier warten Schuhputzer mit der aktuellen Tageszeitung auf ihre Kunden. Es gibt jede Menge Essensstände und Straßenhändler. Die Plätze sind mit Bäumen versehen, welche hier den so kostbaren Schatten spenden. So füllen sich die Plätze schon gegen frühen Nachmittag. Gegen frühen Abend strömen die Musikanten auf diese Plätze und verleiten so Einige zum Tanz.

Zocalo von Tepatitlán de Morelos

Zocalo von Tepatitlán de Morelos

Viele der Städte im mexikanischen Hochland wurden zu Zeiten der spanischen Kolonialzeit errichtet, welche von 1535 bis 1821 dauerte. Diese Kolonialstädte gehören nicht selten auch zum UNESCO – Weltkulturerbe. Diese Reichtümer spanischer Kolonialherrschaft wollen wir jetzt auf dem Weg nach Mexiko Stadt beradeln. Unser Weg führt uns dabei ebenfalls auf Teilen der historischen „Silberroute“. Dies war die Handelsroute der Silberhändler von den Minen, welche sich unter anderem in Zacatecas und Guanajuato befinden, zu den Märkten im Süden: Mexiko Stadt und im Norden: San Juan Pueblo in Texas .

Distanz: 375.28 km
Maximale Höhe: 1695 m
Gesamtanstieg: 6476 m
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Die erste vorzeigbare Stadt aus der UNESCO – Liste war Tequila. Hier hat das gleichnamige Feuerwasser auch seine Wurzeln. Schon bei der Einfahrt nach Tequila haben wir die Kernzutat dafür, die blaue Agave, auf vielen Feldern reifen gesehen.

Tequilabrennenreien und -läden sind flächendeckend in der Stadt zu finden. Tequila kann in Handelsüblichen Flaschen, aber auch im 5 Liter Plastekanister erworben werden.

Die Gottheiten stritten sich untereinander, wie man den Menschen ein zugleich himmlisches und berauschendes Getränk bereiten könne. Während des hitzigen Streites löste sich ein Blitz, der in ein Agavenfeld einschlug. Das entzündete Feuer brachte die Agaven zum Kochen. Angelockt vom wohligen Geruch der gegarten Agaven, fanden die einheimischen Azteken Gefallen an dem neuen Getränk aus dem Herzen der Agave – insbesondere, wenn dieses nach wenigen Tagen vergoren war und seine berauschende Wirkung entfaltete.

Die Gottheiten stritten sich untereinander, wie man den Menschen ein zugleich himmlisches und berauschendes Getränk bereiten könne. Während des hitzigen Streites löste sich ein Blitz, der in ein Agavenfeld einschlug. Das entzündete Feuer brachte die Agaven zum Kochen.
Angelockt vom wohligen Geruch der gegarten Agaven, fanden die einheimischen Azteken Gefallen an dem neuen Getränk aus dem Herzen der Agave – insbesondere, wenn dieses nach wenigen Tagen vergoren war und seine berauschende Wirkung entfaltete.

Für die erste Nacht in Guadalajara, kamen wir im Casa de Ciclista unter. Das ist ein Verein, welcher den Fahrradverkehr in der Stadt populärer machen möchte. Sie veröffentlichen einmal im Quartal ein Zeitschrift und führen täglich unterschiedliche Workshops durch. Es gibt zum Beispiel einen Workshop wo einem geholfen wird sein eigenes Fahrrad wieder auf Vordermann zu bringen.

Als Blumenkasten immer noch zu gebrauchen.

Als Blumenkasten immer noch zu gebrauchen.

An dem Workshop haben wir zwar nicht teilgenommen, aber dennoch konnten wir uns in der Werkstadt an dem professionellem Werkzeug bedienen. Auf unserer Tour gab es schon spürbaren Verschleiß an unseren Rädern. An Anjas Tretlager hatten wir schon in der USA ein leichtes Spiel verzeichnet und vorsichtshalber ein neues gekauft. Endlich hatten wir hier in Guadalajara Zugriff auf den Spezialschlüssel für den Wechsel eines Hollowtech 2 – Lagers. Da musste die Rohrzange glücklicherweise nicht zum Einsatz kommen.

Es gab sogar eine Schürze :-)

Es gab sogar eine Schürze :-)

Eigentlich sollte das ein Flucht sein...

Eigentlich sollte das ein Flucht sein…

Nach getaner Arbeit haben wir dann die Stadt mit dem Rad erkundet. Vor der Kathedrale, dem Instituto de Cabanas und dem Museo Regional de Guadalajara haben wir unserer Räder angeschlossen, um einen Blick hinter die hohen Mauern zu werfen.

Kathedrale von Guadalajara

Kathedrale von Guadalajara

Wir haben bei unseren Streifzügen durch die historischen Gebäude und Museen festgestellt, dass Mexiko sehr Reich an Geschichte ist. Wir hoffen ein Paar neue Fragen in den kommenden Städten entlang der Silberroute beantwortet zu bekommen. Unser nächstes Ziel ist nun Guanajuato, die Bergbaustadt.

Bis dahin: Hasta Luego!

 

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