Wie abgemacht, trafen wir Punkt um 6:00 Uhr auf James beim Bäcker in Cajamarca. Nach einem Tinto starteten wir gemeinsam in den Tag. Schon kurz nach Cajamarca setzte eine schöne Abfahrt ein, die uns den ganzen Tag begleitete. Von 1850 Metern, ging es schlussendlich auf 420 Meter hinab.
Nach den Anstrengungen der letzten Tage war dies eine richtige Erholungsfahrt. Wir rollten auf der Ruta 40 entlang dem Rio Bermellón und später dem Rio Coello. Wir passierten einige größere Dörfer in denen wir bei einigen Bäckereien halt machten. Davon gibt es hier in Kolumbien zu unserer Freude zahlreiche und selbst in den kleinsten Dörfern mindestens eine.
Glücklicherweise führte die Straße an der Großstadt Ibagué außen vorbei und wir wurden somit von dem Stadtverkehr verschont. Zur weiteren Freude begleitete uns nach Ibagué für den restlichen Tag ein Fahrradweg. Kolumbien ist einfach unglaublich!
Das wir immer mehr an Höhe verloren spürten wir auch an der Temperatur, welche gegen 12:00 Uhr gegen 40°C marschierte. Zum Glück hatten wir einen leichten Gegenwind der uns kühlte.
Nach 77 Kilometern erreichten wir gegen Mittag unser Tagesziel Chicoral. Entlang der Dorfstraße waren zahlreiche Kneipen, die ihre Gäste mit ohrenbetäubend lauter Musik beschallten. Es war Sonntag und der wird in einigen Dörfern Kolumbiens effektiv zum kollegialen Besäufniss genutzt. Schon gegen Vormittag finden sich die ersten Kunden ein, die bei Einbruch der Dunkelheit das Lokal wieder verlassen. Wir fanden abseits des Trubels ein nettes Zimmer und entflohen der flimmernden Hitze für den Rest des Tages.
Maximale Höhe: 1855 m
Gesamtanstieg: 2126 m
Den nächsten Tag sind wir aufgrund der Hitze kurz vor Sonnenaufgang gestartet. Ziel war das Städtchen Natagaima.
Wir rollten viel über ebenes Land. Es wurde eifrig Landwirtschaft betrieben. Haupterzeugnisse waren Reis und Baumwolle. Auch wenn die Landschaft einen verdorrten Eindruck machte, war anscheinend genügend Wasser zur Bewässerung der gierigen Reisfelder vorhanden. Immer wieder kreuzten wir Bewässerungskanäle welche Kilometer weiter im Hinterland verschwanden.
Natagaima, nur noch auf 360 Metern gelegen, erreichten wir nach 78 Kilometern. Es war Montag und alle schienen vom Mittag bis zum Nachmittag eine Siesta zu machen. Die Stadt schien wie ausgestorben. Kein Mensch auf den Straßen und keine offenen Läden weit und breit. Aber kaum wurde es 16:00 Uhr, rollten alle aus ihren Hängematten und setzten ihr Tagwerk fort und die Stadt erfüllte sich wieder mit Leben.
Natagaima verließen wir ebenfalls vor Sonnenaufgang um die Morgenfrische auszunutzen. Neben Reisplantagen rollten wir diesen Morgen durch eine recht herbstliche Landschaft. Die Bäume hatten sich ihr herbstliches Blätterkleid übergestreift.
Wir fanden im Internet die Information, dass man vom Örtchen Pata aus mit einem Boot über den Rio Magdalena übersetzen kann und von da aus auf einer Schotterstrecke zur Wüste Tatacoa gelangt.
Dieses Abenteuer wollten wir und nicht entgehen lassen und versuchten dieses Örtchen zu finden. Da hier in Kolumbien Straßenbeschilderung oft Mangelware ist, hat unser GPS wieder gute Dienste geleistet und uns zum Boot geführt.
Dann ging es für uns auf teils losem Schotter durch eine sehr sehenswerte Landschaft.
Die Ausblicke waren grandios aber der Kies und der starke Gegenwind verlangten uns dann doch einiges an Kraft ab.
Diese Gegend gehörte den Kühen, welche vergeblich auf der Suche nach etwas Grünem waren. Uns wussten sie nicht so richtig zuzuordnen. Einige ergriffen daher die Flucht und schossen in einem wildem Galopp über die Hügelchen hinweg und Andere schauten uns schon leicht amüsiert bei unserer Quälerei zu. Gegen 13:00 Uhr erreichten wir, vor Villavieja, wieder Asphalt. Bevor wir weiter in die Wüste hinausradelten, verweilten wir die Mittagshitze über, noch ein wenig in dem Dorf. Villavieja ist auch die Station für Erkundungstouren in die Wüste.
Wir erfrischten uns mit ein Paar kühlen Getränken und suchten für die weitere Planung unserer Route ein Internetkaffee auf.
Gegen 15:00 Uhr brachen wir dann in die Wüste auf. Aufgrund der günstigen Bedingungen, gibt es in der Wüste auch eine Sternwarte. Im Lonely Planet stand, dass es hinter der Sternwarte einen Campingplatz gibt. Die Bewacherin der Warte ließ uns da aber nicht Zelten. Wir fanden dann, ein wenig weiter, aber einen schöneren Platz zum Zelten. Dieser war direkt an den tollen Reliefen, wegen derer es viele Besucher in die Wüste zieht. Wir schlugen unser Zelt in dem Schatten des einzigsten Baumes auf und erkundeten die Umgebung.
Es war ein großartiger Platz mit traumhaften Ausblicken. Die Sonnenuntergangs – Show über der Weite und den entfernten Bergen war wieder mal vom Feinsten. Das war ein Perfekter Ausklang und Belohnung für den Tag. Da hat sich die Mühe doch gelohnt.
Unser nächstes Ziel ist nun San Augustin. Dort wollen wir uns für ein Paar Tage, in höheren Lagen erfrischen, bevor es dann weiter Richtung Süden geht.
Hasta Luego Amigos.
Da hat doch jemand Geburtstag gehabt – ich wünsche dir – lieber Marko – alles erdenklich Gute, aber vorallem Gesundheit und Willenskraft, alles andere schmiedest du dir selbst
Einen echt sehr schönen, einnehmend und nicht erschlagenden Blog habt ihr hier on air gestellt – ein Lob für eure regelmäßigen Updates und Mühen uns auf eurer Tour mitzunehmen.
Ich beneide euch um diese Eindrücke, doch motiviert mich euer Abenteuer immer mehr, auch mich allein auf Entdeckungsreise in die weite Welt zu begeben.
Ich wünsche euch zweien noch reichlich weitere Boahs .. bleibt gesund,
Bis bald.
Grüße aus Jena