In Ayacucho galt es erstmal einen Busverbindung für die Fahrt Richtung Abancay ausfindig zu machen. Da wir ja schon wissen, dass das mit dem Rädertransport nicht immer ganz einfach ist, haben wir uns da extra ins Zeug gelegt. Bevor wir das Ticket gekauft haben, wurde uns mehrfach versichert, dass das mit den Rädern überhaupt kein Problem sei und wir einfach zu der Station zur Abfahrt zu erscheinen haben. Bis zur Abfahrt blieb uns noch einen Tag Zeit, um die schöne Stadt Ayacucho zu erkunden.
Hier einige impressionen aus Ayacucho.
Die Busfahrt Richtung Abancay war wieder über Nacht und so fanden wir uns gegen 21:00 Uhr bei der Busagentur ein. Die Frau hinterm Schalter musterte uns ungläubig. Was wir denn mit unseren Rädern hier verloren hätte, fragte sie. Wir spürten sofort, dass hier wieder etwas schief läuft. Nach einem anfänglichem „das geht ja gar nicht“ rief sie beim Busfahrer an. Schweres Gepäck wird hier normalerweise beim großem Busterminal geladen und so sollten wir uns am besten dahin bewegen und besten sofort. Das Busterminal am anderen Ende der Stadt, sollten wir mit einem Taxi gut erreichen können, meinte sie. Als ich ihr die Lage nochmal erläuterte, dass wir drei Fahrräder haben und somit drei Taxis benötigen würden, sah sie auch, dass das ein großer Aufwand wäre. Der Busfahrer rief zum Glück auch noch mal zurück, dass er uns auch von der Agentur mitnehmen kann. Ein riesen Tanz…
Dann kam der Bus und der Busfahrer sagte gleich frei raus: „Für euch habe ich Platz, für eure Räder nicht“. „Muchas Gracias das bringt uns aber überhaupt nichts“, war unsere dankende Antwort. Wenig später kam der Busfahrer mit dem Kompromissvorschlag, unsere Räder doch auf dem Dach des Reisebusses zu verstauen. Die Räder wurden an der Seitenwand des Busses hochgezogen und oben auf das Dach geschmissen. Sind ja halt „nur“ Fahrräder hier…
Die Busse werden hier bis zum erbrechen mit Waren voll geladen. So war dann neben den ganzen Kartoffel-, Möhren-, und Zwiebelsäcken kein Platz mehr für unsere Fahrräder.
Das Höhenprofil unter der folgenden Karte soll als Entschuldigung für das Einlegen der Busetappe dienen. Um die Kunst der peruanischen Straßenbauer zu erkennen, lohnt sich ein Reinzoomen in die Karte.
Maximale Höhe: 4224 m
Gesamtanstieg: 10039 m
Die Busfahrt dauerte für die 475 Kilometer, geschlagene 16 Stunden. Und was wundert uns das noch, dass diese alle von dem selben Busfahrer gelenkt wurden.
Wir konnten den Busfahrer überreden uns zu Füßen des Anstiegs vor Mollepata rauszuwerfen. Von dort an starteten wir am spätem Nachmittag den staubig und heißen Aufstieg nach Mollepata. Auf den Folgenden 10 Kilometern bis zum Ortseingang galt es dafür noch 650 Meter in die Höhe zu trampeln.
Mollepata soll uns nun als Ausgangspunkt für unsere Biketrekking – Tour in Richtung der wohl bekanntesten Inkastätte, dem Machu Picchu dienen.
Wir nutzten nochmal die Gelegenheit um Vorräte für die nächsten drei bis vier Tage zu bunkern. Auch einen Schluck Benzin für unseren Kocher konnten wir in einem Hinterhof aus einem Fässchen abfüllen.
Wie uns die nächsten Tage an unsere Grenzen führen werden, seht ihr in unserem nächstem Beitrag.
Hasta Luego Amigos!