Schlammschlacht nach Cajamaraca

Wir waren sehr froh, dass sich die Wolken über Cutervo ein wenig gelichtet hatten und wir wieder mit Volldampf in die Pedalen treten konnten. Das mit dem Volldampf änderte sich aber schnell, als wir auf die endlosen Baustellen, welche sich bis nach Cochabamba hinzogen, trafen. Der Regen hatte, das was wohl Fahrbahn sein sollte, in eine schöne Matschbahn verwandelt. Bis Cochabamba haben sich unsere Räder und wir, mit einer schönen braunen Tarnfarbe getarnt. Die vorbeiholpernden Busse haben dabei gute Arbeit geleistet und richtig schön Schlamm um sich geschmissen.Cutervo nach Cochabamba

Voraus hat bei einem Collectivo der Motor den Geist aufgegeben und die Karre ist im knoecheltiefem Schlamm stecken geblieben. Zum Glueck fahren wir Fahrrad und koennen uns ueberall vorbei schlaengeln.

Voraus hat bei einem Collectivo der Motor den Geist aufgegeben und die Karre ist im knoecheltiefem Schlamm stecken geblieben. Zum Glueck fahren wir Fahrrad und koennen uns ueberall vorbei schlaengeln.

Ist das ein Matschfest heute...

Ist das ein Matschfest heute…

An der ersten Furte machten wir halt und reinigten das von dem Dreck verdreckte Getriebe.

Runter mit dem Dreck!

Runter mit dem Dreck!

Knarzfrei konnte es weiter gehen und wir erreichten unser Tagesziel Chota, noch vor dem nächstem Schauer gegen 14 Uhr. Wir drehten noch eine Runde für Besorgungen über den Straßenmarkt und um einen Blick auf den Hauptmarkt, den Plaza zu werfen.

Blick auf den Hauptplatz von Chota.

Blick auf den Hauptplatz von Chota.

Auf dem Markt in Chota gab es schwarzen Maiz zu kaufen.

Auf dem Markt in Chota gab es schwarzen Maiz zu kaufen.

Diese Hauptplätze haben auf uns immer eine große Anziehungskraft. An einem Tag besuchen wir eine Hand voll davon. Wir versuchen immer unsere Pausen auf einem dieser liebevoll gepflegten Plätze zu verbringen. Dort können wir geschützt im Schatten, unsere Pause auf einer Bank geniessen. Besser als irgendwo am Straßenrand im Dreck zu sitzen. Diese Plazas sind umringt mit kleinen Lädchen und Bäckereien und ab und zu kommt eine nette Frau vorbei, welche ihre frisch zubereiteten Leckereien verkauft.

Distanz: 213.09 km
Maximale Höhe: 3964 m
Gesamtanstieg: 4844 m
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Hier in den Bergen, der Sierra von Peru, folgen wir fast ausschließlich der Straße N3. Diese Ruta 3 durchzieht das ganze Land von Nord nach Süd und ist eine wichtige Verkehrsachse. Der Straßenzustand wechselt aber ständig zwischen frisch ausgebauter, doppelspuriger Straße und einspuriger Holperpiste.

Diese Holperpiste verbindet die Staedte Chota und Bambamarca.

Diese Holperpiste verbindet die Staedte Chota und Bambamarca.

Chota und Bambamarca sind schon zwei größere Städtchen. Jedoch werden diese nur von einer einspurigen Holperpiste/Schlammpiste verbunden. Ab und zu überholte uns noch ein Lastwagen oder ein Collectivo, aber den größten Teil der Strecke, hatten wir die Fahrbahn für uns.

Bauernhof entlang des Weges.

Bauernhof entlang des Weges.

In Bambamarca belohnten wir uns für diese kräftezerrende Strecke mit einem Almuerzo. Wir ließen uns von einem Mittagsangebot für 3,50 Soles (<1 €) hinreißen. Es gab eine Suppe und ein Gericht mit Reis und Hühnchen. Zum Nachtisch gab es noch einen Tamarindensaft zum Runterspülen. Als wir vom Mittag aufstanden war es erst um 13 Uhr und wir entschieden uns dazu, den Tag noch ein wenig zu nutzen um noch ein Paar Höhenmeter hinter uns zu bringen. Wir wussten, dass es keine größere Ortschaft in unserer Reichweite für den Tag mehr gab und so sind wir ins Blaue gestartet. Für unsere Entscheidung wurden wir mit einem strahlendem Sonnenschein belohnt.

In Bambamarca wurden wir wieder von einer Meute Schulkindern verfolgt und ausgefragt.

In Bambamarca wurden wir wieder von einer Meute Schulkindern verfolgt und ausgefragt.

Dieser Sonnenschein weilte aber nicht sehr lange und so rollten die Wolken rein und ein Nieselregen setzte ein. Wir schraubten uns wieder auf einer Baustelle in die Höhe. Von den Straßenbauarbeitern wurden wir wieder mit Gringos / Gringitos und zur Freude von Anja mit Misters begrüßt. Diesen Tag hatte Anja keine Ambition das Mister – Missverständniss aufzuklären und schluckte es einfach runter. Achso und Alemania ist ein Staat in der USA…

In Apan Bajo verließen uns dann die Kräfte und aufgrund des miesen Wetters auch die Motivation. Wir schauten uns um und fragten bei dem Gemeinschaftsgebäude nach. Dort war gerade eine Mutter – Kind – Veranstalltung zum Thema, gesunde Ernährung im Gange. Die Frauen verwießen uns auf ein Haus auf der anderen Straßenseite, wo der Schlüsselverantwortliche wohnt. Dieser nette Herr öffnete uns den Festsaal und so konnten wir eine Nacht im Trockenen verbringen. Muchas Gracias!

Unser Nachtlager in dem Feststaal in Apan Bajo. Ein Paar Baenke zusammengeschoben und dann heisst das Bett.

Unser Nachtlager in dem Feststaal in Apan Bajo. Ein Paar Baenke zusammengeschoben und dann heisst das Bett.

Unseren schlammigen Begleiter.

Unsere schlammigen Begleiter.

Am nächsten Morgen wollte es einfach nicht hell werden. Eine dichte Nebelsuppe lag über der Berglandschaft. Wir stiegen auf unsere Räder und pedallierten durch den Nieselregen. Es war immer noch Baustelle. Doch leider war diesmal die Schotterschicht noch nicht aufgebracht und so ging es durch den Lehmmatsch. Eine kräfteraubende Sache, wenn das Hinterrad immer leicht wegrutscht… Dann trafen wir auf eine Schlange wartende Fahrzeuge von Pkw bis riesen LKW. Wir passierten sie und sahen das Problem. Es wartete ein steileres Stück und ein langer Auflieger – LKW kam auf der inzwischen wieder einspurigen Fahrbahn nicht mehr voran. Wie denn auch bei den ganzen profillosen Reifen…

Pampe Pampe Pampe

Pampe Pampe Pampe

Mit Allrad kommen wir ueberall durch.

Mit Allrad kommen wir ueberall durch.

Wir schoben vorbei und wünschten viel Glück. Es hat wieder angefangen zu regnen und der Schlamm wurde immer besser. Wir rollten durch 5 cm flüßigen Schlamm, bis wir in Hualgayoc kurzzeitig auf eine Betonstraße trafen. In Hualgayoc setzte ein heftiger Regenschauer ein und wir flüchteten in eine der zahlreichen Bretterbunden – Restaurants und ließen uns eine schöne warme Suppe „Caldito“ servieren.

Endlich mal ein fester Untergrund.

Endlich mal ein fester Untergrund.

Dieser Caldito hat uns wieder Fluegel verliehen.

Dieser Caldito hat uns wieder Fluegel verliehen.

Hualgayoc ist ein altes Bergbaudorf.

Hualgayoc ist ein altes Bergbaudorf.

Nein bei so einem Wetter moechten wir nicht fahren und gehen doch lieber wieder rein. Es gibt eine naechste Runde Kaffee.

Nein, bei so einem Wetter moechten wir nicht fahren und gehen doch lieber wieder rein. Es gibt eine naechste Runde Kaffee.

Danach setzten wir unseren Anstieg fort. Dieser brachte uns bis zum Dato höchstem Punkt unserer Reise auf 3.955 m. Die letzten Kilometer zum Pass, gab es zum Glück Asphalt und wir konnten wieder etwas gemächlicher trampeln.

So eine Stierkampfarena gehoert hier in der Gegend zur Standardausstattung eines jeden Dorfes.

So eine Stierkampfarena gehoert hier in der Gegend zur Standardausstattung eines jeden Dorfes.

So dirty....

So dirty….

Das ist unser bisher hoechster Punkt. Danach ging es endlich auf gutem Asphalt bergab.

Das ist unser bisher hoechster Punkt. Danach ging es endlich auf gutem Asphalt bergab.

Blick auf eine Lagune.

Blick auf eine Lagune.

Für den Rest des Tages folgte großer Spaß mit fast nur laaaaaangen Abfahrten bis nach Cajamarca. Wir rollten durch traumhaft weite Landschaften mit tollen Farben.

Anja macht sich Abfahrtbereit.

Anja macht sich Abfahrtbereit.

Apan Bajo nach Cajamarca Apan Bajo nach Cajamarca

Das Finden von Laeden in den Doerfern von Peru ist immer ein Abenteuer fuer sich. Diese sind seltenst beschildert und muessen erfragt werden. Offene Tueren mit einem halbhohem Gitter in der Tuer sind aber immer guter Hinweis.

Das Finden von Laeden in den Doerfern von Peru ist immer ein Abenteuer fuer sich. Diese sind seltenst beschildert und muessen erfragt werden. Offene Tueren mit einem halbhohem Gitter in der Tuer sind aber immer guter Hinweis.

Cowboy mit Poncho reitet durch das Dorf.

Cowboy mit Poncho reitet durch das Dorf.

Apan Bajo nach Cajamarca Apan Bajo nach Cajamarca Apan Bajo nach Cajamarca Apan Bajo nach Cajamarca Apan Bajo nach Cajamarca Apan Bajo nach CajamarcaWir erreichten Cajamarca kurz vor Sonnenuntergang und schoben unsere Räder in die erste Unterkunft an einer Tankstelle. Für 15 Sol waren wir geschützt vor den Elementen und konnten uns nach diesem langem Tag ins Bett fallen lassen.

Die Suche nach einer ordentlichen Unterkunft mit Internet wollten wir am nächsten Tag angehen und bei Dunkelheit nicht mehr durch die Stadt irren.

Ein Paar tolle Eindruecke von Cajamarca gibt es demnaest.

Dann bleibt gespannt und Hasta Luego, Amigos!

 

Entschuldigung fuer die fehlenden aes, ues und oes. Die gibt es hier in dem Internetschuppen nicht auf der Tastatur.

 

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