Nach dem Besuch der Inkastätte Machu Picchu, hatten wir alle (Anja, James und Ich) nur noch ein großes Ziel. Wir wollten nun endlich mal für ein Paar Tage die Beine baumeln lassen und uns von den letzten anstrengenden Tagen, Wochen und Monaten erholen. Dafür ist das nahegelegene Cusco ein perfekter Ort.
Wir verließen Santa Teresa auf einer staubigen Schotterpiste. Schon früh am morgen verwandelte die Sonne das Urubambatal in einen schwülen Backofen. Eigentlich ging es ja Flußabwärts, aber wir schraubten uns so einige Male mehrere hundert Meter über das Flussbett hinaus. Dann kam endlich die langersehnte Abfahrt hinunter nach Santa Maria. Dort stießen wir wieder auf die Panamericana.
Das Höhenprofil für die restlichen 200 Km nach Cusco schüchterte uns sehr ein und wir gönnten uns für diese Strecke ein Sammeltaxi / Collectivo. Ab Santa Maria gab es eine laaange Steigung von 80 Kilometer länge auf der es 3.200 Hm zu überwinden galt. Auch danach gäbe es noch zwei weitere Pässe zu überwinden. Sonst gerne aber diesmal wählten wir den bequemeren Weg.
Auf dem Weg nach Cusco gab es gefühlte 1.000 steile Kurven und in jeder konnte man ein knacken an der hinteren Achse vernehmen. Bei einer Pause machten wir dann den Fahrer auf eine fehlende Radmutter auf. Dieser machte eine beruhigende Geste, dass das alles seine Ordnung hätte und dann ging die Achterbahnfahrt wieder weiter.
Maximale Höhe: 4247 m
Gesamtanstieg: 5873 m
In Cusco haben wir zielstrebig das Hostal Estrellita (Av. Tullumayo 445, Cusco, Peru) aufgesucht. In unzähligen Radreiseblogs wurde dieses Hostal angepriesen und hat sich in Cusco schon zu einer regelrechten Institution unter Rad- und Motorradreisenden entwickelt.
Hier in Cusco im Hostal Estrellita haben wir nun einen Rastplatz gefunden, den wir uns lange herbeigesehnt haben. Ein großes Zimmer, eine Küche, eine heiße Dusche, Frühstück und Internet sind jeweils einen Stern Wert. Also eine Fünf- Sterne Unterkunft.
Die Bergetappen in Peru haben nicht nur uns, sondern auch unseren Rädern und unserer Ausrüstung ganz schön zugesetzt. Die nächsten Tage stehen im Zeichen der Pflege und Reparation an fast allem, was wir mit uns tragen.
Unsere Arbeitsliste für die nächsten Tage:
- Anjas Vorderbremse muss repariert werden. Ein Kolben der Magura – Hydraulikbremsen verliert Öl und bremst nicht mehr.
- Alle vier Räder mit neuen Felgen einspeichen. Unseren Felgen haben wir auf den letzten Etappen den Rest gegeben. Anja ihre sind schon an zwei Stellen so weit runtergebremst worden, dass es schon Risse an Vorder- und Hinterradfelge gibt.
- Lösung für einen Ersatzreifen überlegen. Auf den letzten Kilometern vor Cusco hat sich unserer zweiter Schwalbe – Mondialreifen an der Seitenwand geöffnet. Wir sind ja jetzt schon einiges an Kilometern geradelt, aber bei diesem Exemplar handelte es sich um den jüngsten mit gerade mal 3.500 gefahrenen Kilometern. Für die Tonne die Dinger!!! Somit haben wir jetzt keinen Ersatz mehr.
- Das Lenklager an ANJAS Rad ist runter und muss endlich mal getauscht werden.
- Wäsche, Taschen, Filter, Kocher und unzählige andere Sachen reinigen, pflegen und reparieren.
Cusco hatte neben viel Arbeit aber noch viel mehr zu bieten. Auf eine bunte Sightseeingtour nehmen wir euch bei unserem nächsten Beitrag mit.
Hasta Luego Amigos!