Eine langverdiente Pause

Nach dem Besuch der Inkastätte Machu Picchu, hatten wir alle (Anja, James und Ich) nur noch ein großes Ziel. Wir wollten nun endlich mal für ein Paar Tage die Beine baumeln lassen und uns von den letzten anstrengenden Tagen, Wochen und Monaten erholen. Dafür ist das nahegelegene Cusco ein perfekter Ort.

Wir verließen Santa Teresa auf einer staubigen Schotterpiste. Schon früh am morgen verwandelte die Sonne das Urubambatal in einen schwülen Backofen. Eigentlich ging es ja Flußabwärts, aber wir schraubten uns so einige Male mehrere hundert Meter über das Flussbett hinaus. Dann kam endlich die langersehnte Abfahrt hinunter nach Santa Maria. Dort stießen wir wieder auf die Panamericana.

Wir schrauben uns entlang dem Rio Urubamba in die Höhe.

Wir schrauben uns entlang dem Rio Urubamba in die Höhe.

James freut sich schon auf die Pause in Cusco.

James freut sich schon auf die Pause in Cusco.

Dort unten schlängelt sich der Rio Urubamba entlang.

Dort unten schlängelt sich der Rio Urubamba entlang.

Das Höhenprofil für die restlichen 200 Km nach Cusco schüchterte uns sehr ein und wir gönnten uns für diese Strecke ein Sammeltaxi / Collectivo. Ab Santa Maria gab es eine laaange Steigung von 80 Kilometer länge auf der es 3.200 Hm zu überwinden galt. Auch danach gäbe es noch zwei weitere Pässe zu überwinden. Sonst gerne aber diesmal wählten wir den bequemeren Weg.

Das Collectivo bepackt mit unseren Rädern.

Das Collectivo bepackt mit unseren Rädern.

Auf dem Weg nach Cusco gab es gefühlte 1.000 steile Kurven und in jeder konnte man ein knacken an der hinteren Achse vernehmen. Bei einer Pause machten wir dann den Fahrer auf eine fehlende Radmutter auf. Dieser machte eine beruhigende Geste, dass das alles seine Ordnung hätte und dann ging die Achterbahnfahrt wieder weiter.

Blick vom Pass Abra Malaga. Dieser hat eine Höhe von 4.250 Metern über Null.

Blick vom Pass Abra Malaga. Dieser hat eine Höhe von 4.250 Metern über Null.

Dort geht es richtig schön bergab...

Dort geht es richtig schön bergab… Hier bitte rauslassen…

Distanz: 234.6 km
Maximale Höhe: 4247 m
Gesamtanstieg: 5873 m
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Kurzer Blick durch das Fenster. Zum Glück zählt man noch 3 Fahrräder...

Kurzer Blick durch das Fenster. Zum Glück zählt man noch 3 Fahrräder…

In Cusco haben wir zielstrebig das Hostal Estrellita (Av. Tullumayo 445, Cusco, Peru) aufgesucht. In unzähligen Radreiseblogs wurde dieses Hostal angepriesen und hat sich in Cusco schon zu einer regelrechten Institution unter Rad- und Motorradreisenden entwickelt.

Hier in Cusco im Hostal Estrellita haben wir nun einen Rastplatz gefunden, den wir uns lange herbeigesehnt haben. Ein großes Zimmer, eine Küche, eine heiße Dusche, Frühstück und Internet sind jeweils einen Stern Wert. Also eine Fünf- Sterne Unterkunft.

Die Bergetappen in Peru haben nicht nur uns, sondern auch unseren Rädern und unserer Ausrüstung ganz schön zugesetzt. Die nächsten Tage stehen im Zeichen der Pflege und Reparation an fast allem, was wir mit uns tragen.

Unsere Arbeitsliste für die nächsten Tage:

- Anjas Vorderbremse muss repariert werden. Ein Kolben der Magura – Hydraulikbremsen verliert Öl und bremst nicht mehr.

Da verliert der Kolben Öl.

Da verliert der Kolben Öl.

Dieses Paar konnte ich bei einem Fahrradschmied aus seinem Abfallhaufen bergen. Hier hatte wohl schon ein anderer Reiseradler Probleme...

Dieses Paar, konnte ich bei einem Fahrradschmied aus seinem Abfallhaufen bergen. Hier hatte wohl schon ein anderer Reiseradler Probleme…

Nach zahlreichen vergeblichen Versuchen, mir die Bremse bei einer der nahen Mopedwerkstätten mit Öl befüllen zu lassen, wurde selber zur Tat geschritten. Dazu braucht man eine Spritze aus der Apotheke und eine kleine Flasche Hydrauliköl. Ein kurzes Stück Schlauch konnte ich von Anjas Fahrrad abschneiden, welches da als Kabelschutz verbaut wurde.

Nach zahlreichen vergeblichen Versuchen, mir die Bremse bei einer der nahen Mopedwerkstätten mit Öl befüllen zu lassen, wurde selber zur Tat geschritten. Dazu braucht man eine Spritze aus der Apotheke und eine kleine Flasche Hydrauliköl. Ein kurzes Stück Schlauch konnte ich von Anjas Fahrrad abschneiden, welches da als Kabelschutz verbaut wurde.

- Alle vier Räder mit neuen Felgen einspeichen. Unseren Felgen haben wir auf den letzten Etappen den Rest gegeben. Anja ihre sind schon an zwei Stellen so weit runtergebremst worden, dass es schon Risse an Vorder- und Hinterradfelge gibt.

Hier liegt ein Vorderrad in Einzelteilen.

Hier liegt ein Vorderrad in Einzelteilen.

Dieses Paket aus Deutschland kann auch eine lange Geschichte erzählen. Nach ein Paar Tagen Verzögerung waren wir überglücklich unsere Felgen endlich in der Hand zu halten.

Dieses Paket aus Deutschland kann auch eine lange Geschichte erzählen. Nach ein Paar Tagen Verzögerung waren wir überglücklich unsere Felgen endlich in der Händen zu halten.

Wir scharrten schon langsam mit den Hufen, weil uns das Paket doch länger als erwartet warten ließ. Nun konnten wir uns endlich ans Werk machen und speichten ein und zentrierten unsere vier Räder, damit es am nächstem Tag losgehen konnte.

Wir scharrten schon langsam mit den Hufen, weil uns das Paket doch länger als erwartet warten ließ. Nun konnten wir uns endlich ans Werk machen und speichten ein und zentrierten unsere vier Räder, damit es am nächstem Tag losgehen konnte.

- Lösung für einen Ersatzreifen überlegen. Auf den letzten Kilometern vor Cusco hat sich unserer zweiter Schwalbe – Mondialreifen an der Seitenwand geöffnet. Wir sind ja jetzt schon einiges an Kilometern geradelt, aber bei  diesem Exemplar handelte es sich um den jüngsten mit gerade mal 3.500 gefahrenen Kilometern. Für die Tonne die Dinger!!! Somit haben wir jetzt keinen Ersatz mehr.

Hier hängt der Patient. Der Reifen ist noch zu schade für die Tonne.

Hier hängt der Patient. Der Reifen ist noch zu schade für die Tonne.

Eigentlich werden hier Schuhe repariert. Rodrigo hat sich trotzdem unserem kaputtem Reifen angenommen und ihn mit einer Art Angelsehne wieder zusammengenäht. Sollte sich herausstellen, dass diese Naht den Reifen für die nächsten 5.000 Kilometer zusammenhielt. Ein hoch auf Peru! Hier wird einfach alles geflickt und repariert.

Eigentlich werden hier Schuhe repariert. Rodrigo hat sich trotzdem unserem kaputtem Reifen angenommen und ihn mit einer Art Angelsehne wieder zusammengenäht.
Sollte sich herausstellen, dass diese Naht den Reifen für die nächsten 5.000 Kilometer zusammenhielt. Ein hoch auf Peru! Hier wird einfach alles geflickt und repariert. Er wünschte gute Fahrt und verweigerte sogar eine Bezahlung, was wir so aber nicht auf uns sitzen lassen konnten.

- Das Lenklager an ANJAS Rad ist runter und muss endlich mal getauscht werden.

Die sehr netten Eigentümer des Hostels müssen schon befürchtet haben, dass wir gar nicht mehr weiterfahren können. Aber in Cusco ist es wohl in Peru am einfachsten an Ersatzmaterial heranzukommen. Ein passendes Lenklager gab es beim Fahrradladen gegenüber.

Die sehr netten Eigentümer des Hostels müssen schon befürchtet haben, dass wir gar nicht mehr weiterfahren können. Aber in Cusco ist es wohl in Peru am einfachsten an Ersatzmaterial heranzukommen. Ein passendes Lenklager gab es beim Fahrradladen gegenüber.

- Wäsche, Taschen, Filter, Kocher und unzählige andere Sachen reinigen, pflegen und reparieren.

Hier auf dem Markt haben wir unsere Sachen bei dieser netten Schneiderin abgegeben. Jetzt werden unsere Sachen mit der guten Singer Maschine wieder Repariert.

Hier auf dem Markt haben wir unsere Sachen bei dieser netten Schneiderin abgegeben. Jetzt werden unsere Sachen mit der guten Singer Maschine wieder repariert.

Cusco hatte neben viel Arbeit aber noch viel mehr zu bieten. Auf eine bunte Sightseeingtour nehmen wir euch bei unserem nächsten Beitrag mit.

Hasta Luego Amigos!

 

 

 

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