Nachdem wir uns die letzten Tage mit unseren Rädern über den Salkantay – Trek gemüht hatten, war die Inkastätte Machu Picchu nun nur noch einen Steinwurf entfernt. Bei den Vorbereitungen unseres Ausfluges stand der Besuch dieser Stätte auch ganz oben auf unserer Liste und jetzt sollte dieser Traum endlich wahr werden.
Bei einer Runde zu Fuß durch Santa Teresa trafen wir wieder auf James. Er rollte hier schon einen Tag eher ein. Überglücklich die letzte Biketrekking – Aktion überstanden zu haben, schmiedeten wir einen Plan für die nächsten Tage. Auf dem Programm stand die Erkundung von Machu Picchu. Da es dahin keine einzige Straßenverbindung gibt, führt unser Weg nun ein kurzes Stück mit dem Colectivo / Sammeltaxi und dann zu Fuß entlang der Bahnschienen nach Aguas Calientes.
Schweren Herzens mussten wir unsere Räder in Santa Teresa zurücklassen und suchten uns dafür einen vermeintlich sicheren Unterstand. Wir konnten sie in der Arrestzelle im Polizeigebäude abstellen.
Eine wilde Rallyefahrt führte uns entlang dem Rio Urubamba. Der Fahrer steuerte den klapprigen Combi in einem Affenzahn über dieses Geröllfeld. Am Wasserdamm / Hidroelectrica war Endstation und dann ging es zu Fuß entlang der Bahnschienen nach Aguas Calientes.
Wir zogen die Wanderung von etwa 10 Kilometer der sehr teuren Zugfahrt vor. Die Kosten für Transport sind in Peru in der Regel sehr niedrig, aber hierbei handelt es sich weniger um ein Transportmittel, sondern viel mehr um ein touristisches Ereignis.
Schon von weitem sahen wir die Hotelburgen, welche sich hier in dem Tal übereinander stapelten. Aguas Calientes / Machu Picchu Village ist alles andere als ein besinnliches Fleckchen. Massentourismus ist Programm und wir waren mitten drin. Wir suchten nach einer Preiswerten Unterkunft und maschierten an einigen Prunkbauten mit kirchengroßen Eingangsbereichen und goldenen Kronleuchtern erst einmal vorbei. In der Nähe des Marktes gab es eine Reihe preiswertere Unterkünfte, welche eher unserem Geldbeutel entsprachen.
War es die letzten Tage nicht möglich einen Geldautomaten aufzutreiben, so war dies nun hier mitten im Dschungel, ohne Straßenverbindung, kein Problem mehr. Wir hatten auch die Wahl zwischen Restaurants aus allen Teilen der Welt.
Da wir Machu Picchu in der Nebensaison besuchen, können wir unsere Eintrittskarten vor Ort kaufen, was in der Hauptsaison problematisch ist. Jeden Tag dürfen nur 2.000 Besucher die Inkastätte erkunden, damit sie nicht zu überlaufen ist. Wir hatten aber den Eindruck, dass das hier nicht so eng gesehen wird, denn unsere Eintrittskarten für den nächsten Tag, trugen den Zeitstempel von drei Tagen später. Verstört darüber, vergewisserten wir uns nochmal und wurden beruhigt, dass das alles seine Ordnung hätte.
Am nächstem Tag klingelte der Wecker schon um 4:00 Uhr in der Früh. Wir wollten bei den angedrohten Massen mit die Ersten auf dem Platz stehen. Um zu den Toren von Machu Picchu zu gelangen gibt es 2 Möglichkeiten. Die Fahrt mit einem der vielen Shuttelbuse für 20$ eine Strecke, oder für Sparfüchse wie uns eine Wanderung über Treppenstufen 400 Meter in die Höhe.
Mit unserer hart antrainierten Kondition überholten wir viele verschwitzte, schnaufende und fluchende weitere Frühaufsteher.
Machu Picchu wurde gegen 1450 von den Inkas errichtet. Es sitzt auf einem Bergrücken oberhalb dem Urubamba – Tal. Zu seiner Blüte konnten hier 1.000 Personen wohnen und sich versorgen. Die Ära der Stadt war recht kurz und sie wurde schon etwa 100 Jahre nach der Gründung wieder verlassen. Im Jahre 1911 wurde Machu Picchu von dem Amerikaner Hiram Bingham Medienwirksam entdeckt. Über die Existenz der Stadt sind jedoch schon einige Forscher davor gestoßen… Noch bis heute sind viele Hintergründe der Stadt und ihre Aufgabe ungeklärt. So auch der Grund für das plötzliche verlassen dieses Ortes. Die ganzen Fragezeichen mixten sich zusammen zu einem großem Mythos, der noch heute über dieser Stadt liegt und sie zu einem magischem Ort macht. Wir werden uns jetzt auf dem Weg begeben, um diesem Mythos auf die Spur zu kommen.
Kurz nach dem Eingang gab es dann endlich DEN Blick auf die Stätte, welcher die Anstrengungen der letzten Tage vergessen ließ.
Um diesen Beitrag noch etwas abzurunden gibt es folgend noch ein sehr sehenswertes Video von Szenen in und um Machu Picchu.
Imposant, wie hier oben 1.000 Menschen lebten. Das leben muss hier aber alles andere als einfach gewesen sein, denn es ging damals wie für uns bei der Besichtigung, ständig treppauf und treppab.
Wir machten uns auf den Rückweg und wanderten wieder zurück entlang der Gleise zurück nach Santa Teresa. Dort befreiten wir unsere Räder aus der Arrestzelle und trampelten zum Campingplatz.
James stellte erst am Campingplatz fest, dass seine Vorderlampe von seinem Fahrrad verschwunden war. Da haben wir extra die Polizeiwache als sicheren Ort befunden, wo wir im Nachhinein eines besseren belehrt wurden. Panisch schauten wir nochmal genauer in unsere Taschen uns stellten zur Beruhigung fest, dass es bei dieser Lampe blieb.
Dieses Vorkommnis konnte James seine, wie auch unsere Erlebnisse an den Tag aber in keinster Weise trüben.
Jetzt soll es für uns auf dem schnellsten Weg nach Cusco gehen, wo wir uns eine längere, lang verdiente Pause gönnen wollen.
Also bis dahin!
Hasta Luego Amigos!