Erholen im Casa de Ciclista in Tumbaco

Ein Zuhause, weit weg von Zuhause, bietet Santiago verschwitzten Radlern in Tumbaco an. Wir haben das familiäre Klima gleich genossen.

Wir durften unser Zelt sonnengeschützt auf dem Grundstück aufschlagen und nannten Tumbaco für vier Tage unser Zuhause. Für uns stand die Küche, die Fahrradwerkstatt mit feinstem Werkzeug und die Wohnstube mit Internet zur freien Verfügung.

Wir haben uns gleich am ersten Tag auf die Arbeit gestürzt. Anja auf die Wäsche und ich auf die Räder.

Reifen wechsel ist angesagt.

Reifen wechsel ist angesagt.

Anjas Aufgabe war das Flicken unserer beiden Ersatzschläuche.

Anjas Aufgabe war das Flicken unserer beiden Ersatzschläuche. Das beherrscht sie inzwischen schon im Schlaf. Wir hatten ja genügend Gelegenheit zum Üben.

Wäsche waschen auf die alte Art. Seit einem Jahr per Hand. Das ist wahrscheinlich eine Sache, welche Anja nicht vermissen wird.

Bei den Rädern haben wir den letzten neuen Ersatzmantel hervorgekramt und auf Anjas Hinterrad montiert. Zwei der besser erhaltenen gebrauchten Mäntel, haben wir an unsere Vorderräder montiert und den schlechtesten für den Notfall eingepackt. Weiterhin haben wir in Kleinstarbeit alle Ritzel, Ketten und Kettenblätter von dem ganzen Dreck gereinigt. Unter Santiagos Anleitung ist das schlussendlich richtig ausgeartet und wir haben mit Zahnbürsten und etwas Seife alles wieder zum blinken gebracht.

Die Mutter von Santiago liebt es, dass immer Besuch da ist. Sie ist 85 und steigt immer noch allein in den Bus nach Quito.

Die Mutter von Santiago liebt es, dass immer Besuch da ist. Sie ist 85 und steigt immer noch allein in den Bus nach Quito.

Bei Santiago fanden wir sogar ein Paar Bremsklötzer für Anjas Magura Bremsen. Diese sind normalerweise außerhalb Deutschlands/Europa fast unmöglich aufzutreiben. Die letzten Bergetappen haben schon einiges an Verschleiß hinterlassen.

Am zweiten Tag sind wir in das nahe gelegene Shopping Plaza geradelt, um dort das Angebot des Outdoorshops „Tattoo“ zu begutachten. Weiterhin waren wir auf der Suche nach einer neuen Batterie für Anjas Tacho. Kurz nachdem wir das Einkaufzentrum betraten ereignete sich wieder ein kleines Erdbeben. Dieses brachte alle Schaufensterpuppen und Glastüren zum Schwingen. Nach 20 Sekunden war der Spuk vorbei aber das mulmige Gefühl hat bei uns noch länger angehalten.

So eine Auswahl hatten wir der USA nicht mehr gehabt.

So eine Auswahl hatten wir seit der USA nicht mehr gehabt.

Diese Pfanne war dann für uns doch eine Nummer zu groß.

Diese Pfanne war dann doch eine Nummer zu groß für uns.

Ecuador ist vor allem auch für seine koloniale Hauptstadt Quito bekannt. Das koloniale Zentrum war auch das erste überhaupt, welches als Ort den UNESCO – Weltkulturerbetitel verliehen bekam.

Am dritten Tag haben wir einen Ausflug nach Quito unternommen. Diesmal aber mit dem Bus, wir wollen uns ja schließlich erholen.

Mit einem Bus ging es für James und uns von Tumbaco nach Quito.

Mit einem Bus ging es für James und uns von Tumbaco nach Quito.

Quito liegt auf 2.850 Metern und ist die höchst gelegene Hauptstadt der Welt. Sie ist nur 3 Kilometer breit, dafür aber über 30 Kilometer lang und liegt in dem sogenannten Quito – Becken.

Auf unserem Programm stand zum einen das Centro Cultural. Dort gab es jede Menge Goldwerke der Inkas zu bestaunen. Weiterhin folgte eine Ausstellung über das spanische Zeitalter in Ecuador. Dort wurde gezeigt, wie sie mit dem Kreuz voran sich alles angeeignet haben, was ihnen zusagte. Auf so eine Kleinigkeit wie Ureinwohner wurde da seltenst Rücksicht genommen.

Basílica del Voto Nacional im Hintergrund und eine Metrobusstation im Vordergrund. Mit diesen Metrobussen kann man sich in Windeseile durch die Stadt bewegen,

Basílica del Voto Nacional im Hintergrund und eine Metrobusstation im Vordergrund. Mit diesen Metrobussen kann man sich in Windeseile durch die Stadt bewegen,

Blick durch die Gassen von Quito.

Blick durch die Gassen von Quito.

Quito

Präsidentenpalast von Quito

Präsidentenpalast von Quito

Schuhputzer gehören seit Mexiko fest zum Bild von jedem Hauptplatz.

Schuhputzer gehören seit Mexiko fest zum Bild von jedem Hauptplatz.

Quito

Kirche La Compañía de Jesús

Security des Palastes.

Security des Palastes.

Danach sind wir wieder nach Tumbaco zurückgefahren und haben uns noch auf dem Sonntagsmarkt mit frischen Lebensmitteln für die nächsten Tage eingedeckt. Die restliche Zeit haben wir neben erholen zum planen unserer nächste Route und für unseren Blog genutzt.

James und ich bei der Planung der nächsten Etappe.

James und ich bei der Planung der nächsten Etappe.

Das Casa de Ciclista betreibt Santiago schon seit 25 Jahren. Wir waren Bewohner #392 und #393. Fast alle 10 Personen vor uns, haben wir in den nächsten Tagen und Wochen entlang der Straße getroffen.

Die Gastfreundlichkeit von Santiago und seiner Familie hat uns mal wieder richtig umgehauen. Als Wildfremde kommen wir in ihr Heim und werden gleich wie Familienmitglieder behandelt. Muchas gracias para todos Santiago y familia!

Damit Santiago in seiner Werkstatt immer genug zu tun hat, gibt er auf seinem Grundstück auch Fahrradfahrstunden. Dafür hat er sich jeden Tag zwei Stunden Zeit genommen.

Santiago haben wir zur Verabschiedung aus dem Bett geklingelt. Er meinte, dass das Abschiedsfoto im Schlafanzug zum Klassiker gehöre.

Santiago haben wir zur Verabschiedung aus dem Bett geklingelt. Er meinte, dass das Abschiedsfoto im Schlafanzug zum Klassiker gehöre.

Nach der fürsorglichen Pflege von Santiago und seiner Familie, waren wir und unsere Räder, für die nächste Etappe bestens erholt. Santiago empfahl uns die Strecke durch den Nationalpark Cotopaxi. Er beschrieb die Strecke als landschaftlich sehr schön und mit einem gutem Weg. Wie man an einem ganzen Tag auf einem „gutem Weg“ auch mal nur 25 Kilometer schaffen kann, das folgt in unserem nächstem Beitrag.

Anja packt unsere letzten Sachen in der Küche von Santiago zusammen.

Anja packt unsere letzten Sachen in der Küche von Santiago zusammen.

Wir brechen wieder auf, zu unserem nächsten Abenteuer.

Wir brechen wieder auf, zu unserem nächsten Abenteuer.

An diesem Tag haben sich James und unsere Wege erstmal getrennt. Sein Rad war noch nicht einsatzbereit und er wählte eine andere Strecke durch Ecuador. Wir hoffen, dass sich unsere Wege in den nächsten Monaten wieder kreuzen werden. Der Weg ist ja schließlich noch lang. Safe travels Amigo!

Hasta Luego Amigos!!!

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